Zum Jahreswechsel gibt es rund um Nürtingen und Neuffen bessere Busverbindungen. Die neuen Fahrpläne werden jetzt an 25 000 Haushalte verteilt.

Nürtingen - Ein Bus der Linie 195, in den am Dienstag die Bürgermeister aus dem Raum Nürtingen/Neuffen und der Esslinger Landrat Heinz Eininger für eine Demonstrationsfahrt eingestiegen sind, steht beispielhaft für Verbesserungen im subregionalen Busverkehr. Bisher deckte die Linie nur den Schülerverkehr zwischen Raidwangen, Großbettlingen und Frickenhausen ab. Zum 1. Januar wird die 195 in eine vollwertige Buslinie mit zehn Fahrten umgewandelt und bis zum Zentralen Omnibusbahnhof Nürtingen verlängert.

 

Die jetzt vorgestellten Verbesserungen betreffen das sogenannte Linienbündel 9 im Kreis Esslingen mit den Linien 195, 185, 183, 182, 181 und 179. Die wichtigsten Änderungen: zwischen Nürtingen und Rieth fahren die Busse montags bis freitags künftig von 6.15 bis 20.15 Uhr und damit länger als bisher. Neu ist auch, dass im morgendlichen Berufsverkehr im Halbstundentakt gefahren wird. Zudem verbessern sich die Anschlüsse der Linie 181 an die Regionalzüge in Richtung Stuttgart.

Für Berufspendler eine Alternative zum eigenen Auto

Auf der Linie 182 Nürtingen – Roßdorf verkehren die Busse künftig auch in den Sommerferien. Auch hier gibt es morgens einen Halbstundentakt. Außerdem bindet diese Linie nun das Nürtinger Wohngebiet Innerer Gänslesgrund und das Gewerbegebiet Großer Forst an den ÖPNV an. Ausgeweitet und umstrukturiert wurde der Fahrplan auch zwischen Nürtingen und Großbettlingen. Und auf der Buslinie 197 von Oberlenningen über Erkenbrechtsweiler, Beuren bis Neuffen gibt es an Samstagen einen ganztägigen Betrieb und an Sonntagen erstmals ein Angebot im Zwei-Stunden-Takt.

„Mit der Ausweitung des ÖPNV-Angebots stellen die Busverbindungen von und nach Nürtingen für zahlreiche Bevölkerungsgruppen, vor allem aber für Berufspendler, eine echte Alternative zum Individualverkehr dar“, freut sich der Nürtinger Oberbürgermeister Otmar Heirich stellvertretend auch für die Bürgermeister aus den Umlandkommunen.

Pro Werktag werden circa 119 000 Menschen befördert

„Im Linienbündel 9 ist richtig Musik drin“, so formuliert es Heinz Eininger und ergänzt: „Ein attraktiver öffentlicher Personennahverkehr ist ein wichtiger Stützpfeiler der Mobilität und gleichzeitig auch ein bedeutsamer Standortfaktor.“ Auf knapp 100 Buslinien werden im Kreis Esslingen pro Werktag mehr als 119 000 Fahrgäste befördert. Die Grundlagen für die Ausweitung des Angebots hat der Landkreis vor drei Jahren mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans gelegt.

Die Vergabe der Verkehrsleistungen hat der Landkreis aufgrund einer Verordnung EU-weit ausgeschrieben. Zum Zuge gekommen ist das in Grafenberg (Kreis Reutlingen) ansässige Busunternehmen Bader Reisen. Auf den Linien des Bündels 9 werden dessen Busse pro Jahr künftig rund 900 000 Kilometer zurücklegen und damit knapp 190 000 Kilometer mehr als bisher. „Ich hoffe, dass möglichst viele Verkehrsteilnehmer das Angebot annehmen und im Interesse der Umwelt auf den ÖPNV umsteigen“, sagt Otmar Heirich. Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) wird in den nächsten Tagen verstärkt Werbung machen und die neuen Fahrplanhefte an 25 000 Haushalte verteilen.