Wann fährt der nächste Bus? Verspätet er sich? In den Kommunen im Strohgäu gibt es an immer mehr Bushaltestellen elektronische Anzeigetafeln, die entsprechende Informationen liefern.

Strohgäu - Die Stadt Korntal-Münchingen will sogenannte dynamische Fahrgastinformationen (DFI) anschaffen. Was kompliziert klingt, hat für Busfahrgäste einen äußerst praktischen Nutzen: Die elektronischen Anzeigetafeln an den Bushaltestellen geben Auskunft darüber, wann der nächste Bus fährt oder die nächste Bahn, ob sie pünktlich sind und – falls nein – um wie viele Minuten sie sich verspäten. Die Tafeln sind vergleichbar mit denen an S-Bahnhaltestellen und bereits an vielen Busbahnhöfen und Bushaltestellen im Kreis Ludwigsburg vorhanden.

 

In diesem und im nächsten Jahr sollen die elektronischen Anzeiger am Bahnhof Münchingen sowie an den Haltestellen Stiegelplatz, Sportzentrum, Bergstraße (Korntal), Kallenberg Lackfabrik sowie Kallenberg Rasthaus angebracht werden. Dafür stellt die Kommune in den beiden Haushalten 55 000 Euro ein. Ein Abfahrtszeiten-Anzeiger kostet 3000 bis 5000 Euro, für die Wartung muss die Kommune 200 Euro im Jahr investieren.

Die Zeit drängt

Hintergrund ist ein Förderprogramm des Ausschusses für Umwelt und Technik des Kreistags in Ludwigsburg. Damit will der Landkreis Kommunen, in dessen Zuständigkeit die Tafeln an den Bushaltestellen fallen, einen „Anreiz zur Anschaffung“ geben. An 265 Haltestellen stellte der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) einen Bedarf fest. Die jeweiligen Orte erhalten einen Zuschuss von 25 Prozent der Gerätekosten, maximal 3000 Euro pro Haltestelle. Dafür müssen sie bis Ende Februar einen Antrag gestellt haben. 108 000 Euro stehen bereit. Bisher seien im Kreis etwas mehr als ein Drittel der VVS-Kommunen der Ausschreibung beigetreten, sagt die VVS-Sprecherin Pia Scholz. Die ersten DFIs könnten nach der aktuellen Planung im dritten Quartal installiert werden.

Eine Sache lehnt der Gemeinderat ab

Der Verkehrsverbund würde in Korntal-Münchingen Anzeiger auch an den Haltestellen Gymnasium (Korntal) und Rührberg (Münchingen) sponsern. Für diese Stationen sei aber der Zweckverband Strohgäubahn zuständig, sagt der Fachbereichsleiter Michael Siegel. Weil er Vandalismus befürchtet, werde der Zweckverband die Station Gymnasium nicht mit einer Tafel ausstatten. Dafür hat er dies schon am Korntaler Bahnhof getan. Keine Mehrheit im Gemeinderat fand der Vorschlag der Verwaltung, weitere 13 Haltestellen ohne Förderung zu versehen.

Auch die anderen Strohgäu-Kommunen wollen geförderte Informationstafeln. Für Hemmingen beantragte der Bürgermeister welche für den Bahnhof, die Eisgasse und das Rathaus. „Zwischenzeitlich haben wir noch die Schloßhaldenstraße nachgemeldet“, sagt Thomas Schäfer (CDU).

Neuer Bahnhofsvorplatz, viele Anzeiger

Auch Ditzingen nutzt das Förderprogramm. Die Kommune habe bereits 21 Bushaltestellen mit Anzeigern ausgestattet, sagt der Sprecher Guido Braun. Allein neun hängen am Zentralen Omnibusbahnhof. Sie wurden angebracht, als vor wenigen Jahren der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet wurde. Im Stadtgebiet gibt es fünf weitere Anzeiger, zudem drei im Ortsteil Heimerdingen und jeweils zwei in den Ortsteilen Hirschlanden und Schöckingen.

Gerlingen hat an Bushaltestellen noch keine elektronischen Tafeln. Es würden dahingehend aber bereits Gespräche geführt, teilt die Sprecherin Birthe Sengotta mit.