Die Debatten über günstige Tickets in einzelnen Städten des Verkehrsverbunds und über eine Nahverkehrsabgabe für Autofahrer sollten die Verantwortlichen nicht vom Ziel einer grundlegenden Tarifreform entfernen, meint Konstantin Schwarz.

Stuttgart - Die Debatten über günstige Tickets in einzelnen Städten des Tarifgebiets des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) und über eine Nahverkehrsabgabe für Autofahrer sollten alle Verantwortlichen nicht vom Ziel einer grundlegenden Tarifreform entfernen: einer Reform, wie es sie in der Geschichte des Verbundes noch nicht gegeben hat.

 

Es geht um eine dramatische Vereinfachung des Zonengeflechts und eine wesentliche Vergünstigung der Fahrscheine. Der Stuttgarter Gemeinderat hat entschieden, ab 2019 dauerhaft jährlich neun Millionen Euro für eine Stuttgarter Reform zu geben, also aus zwei Zonen eine Großstadtzone mit im Vergleich zu heute günstigeren Preisen zu machen. Vielleicht gibt er sogar noch mehr.

Ein Offenbarungseid für die ganze Region

Auch wenn die Landräte und Bürgermeister manchmal höchst ungern nach Stuttgart blicken, können sie jetzt nicht die Augen verschließen. Sie müssen, genauso wie das Land, die Gunst der Stunde nutzen, um mit ihrem Beitrag für einen wirklich großen Wurf für die Bürger zu sorgen. Insgesamt werden 40 Millionen Euro zusätzlich gebraucht. Wenn das bis 2019 nicht gelingt, wäre das ein Offenbarungseid für die ganze Region Stuttgart. Eine halbe Million Stammkunden im Verkehrs- und Tarifverbund warten auf die Entscheidung, mit der Reform könnten es mehr werden. Sie wollen nicht nur Debatten von Politikern mit dicken Dienstwagen hören, sie wollen Ergebnisse sehen.

konstantin.schwarz@stzn.de