Am 11. Dezember sind erstmals die Expressbusse der Region Stuttgart unterwegs. Für zwei der drei Relex-Linien bekommt die Region Geld vom Land Baden-Württemberg.

Stuttgart - Seit einem Jahr fördert das Landesverkehrsministerium Regiobuslinien – das sind überörtliche Verbindungen im Stundentakt, die im Nahverkehr Lücken schließen oder umwegige Strecken verkürzen sollen. Zwei der drei Relex-Linien, die der Verband Region Stuttgart vom 11. Dezember an auf die Straße schickt, werden nun in das Förderprogramm aufgenommen: die Verbindungen von Kirchheim/Teck und von Leonberg zum Flughafen. Ebenfalls gefördert wird die Strecke zwischen Reutlingen und dem Flughafen.

 

Relex-Linien auf drei Strecken

Mit den drei Relex-Buslinien betritt der Verband Region Stuttgart Neuland. Erstmals ist er für Busverkehr zuständig, bisher ist nur das S-Bahn-System in seinen Verantwortungsbereich gefallen. Die Linien schaffen zwischen wichtigen Stationen direkte, umsteigefreie Verbindungen mit wenigen Halten – und sollen das S-Bahn-Netz ergänzen. Neben den Linien zum Flughafen (von Kirchheim/Teck aus die X 10, von Leonberg aus die X 60) gibt es noch die X 20 zwischen Waiblingen und Esslingen. Diese ist laut Ministerium aber nicht förderfähig, wohl weil es zwischen den Städten bereits über die S-Bahn eine fast gleich schnelle Verbindung auf der Schiene gibt.

Region rechnet mit bis zu drei Millionen Euro

Während das Verkehrsministerium in seiner Pressemitteilung keine konkreten Angaben zur Höhe der Zuschüsse macht (laut Förderprogramm übernimmt es die Hälfte des Defizits), erklärt der Verband Region Stuttgart: „Das Verkehrsministerium hat in Aussicht gestellt, befristet von 2016 bis 2019, maximal knapp drei Millionen Euro zu übernehmen.“ Damit gleiche das Land das Defizit aus, das sich aus den Kosten für den Betrieb minus der Fahrgeldeinnahmen ergeben werde. „Wie hoch der Zuschuss des Landes konkret ausfallen wird, hängt also von der Fahrgastnachfrage ab“, so die Region. Allerdings liegen die Gesamtkosten für den Betrieb aller drei Relex-Linien bei 2,1 Millionen Euro jährlich, so dass das Land kaum die gesamten drei Millionen Euro wird überweisen müssen.

„Mit der Förderung erkennt das Land unsere Anstrengungen an, durch ein neues, komfortables Busangebot den ÖPNV in der Region noch attraktiver zu gestalten“, sagte Regionaldirektorin Nicola Schelling. Gerade in der bevölkerungsreichen Region sei es nötig, neue Mobilitätsangebote zu schaffen. „Unser Expressbus, der neue Tangentialverbindungen schafft, leistet dazu einen Beitrag“, sagte sie. Im Regiobusprogramm wird neben den Linien zum Flughafen auch die Verbindung Künzelsau–Bad Mergentheim neu gefördert. Schon seit 2015 gibt es fünf weitere Strecken im Land.