Der S-Bahn-Hersteller Bombardier und die Bahn wagen einen weiteren Versuch, die 87 neuen Züge vom Typ ET 430 doch noch mit funktionierenden Schiebetritten auszurüsten. Die Tritte waren wegen zahlreicher Pannen vor einem Jahr abgeschaltet worden.

Stuttgart - Der S-Bahn-Hersteller Bombardier und die Bahn unternehmen einen weiteren Versuch, die 87 neuen Züge vom Typ ET 430 doch noch mit funktionierenden Schiebetritten auszurüsten. Die Tritte waren wegen zahlreicher Pannen vor einem Jahr abgeschaltet worden (wir haben mehrfach berichtet). Zuvor waren S-Bahnen dieses neuen Fahrzeugtyps wegen blockierter Trittbretter des Öfteren auf der Strecke liegen geblieben. Die Pannen hatten vor allem im Berufsverkehr zu gravierenden Verspätungen und einem Chaos an den Haltestellen geführt.

 

Jetzt setzen Bahn und Bombardier wieder auf das Prinzip Hoffnung. Von Anfang 2015 soll ein S-Bahn-Langzug mit modifizierten elektrischen Schiebetritten ausgerüstet und „unter realistischen Bedingungen“ auf den Strecken in der Region eingesetzt werden. „Wir testen eine S-Bahn mit 24 verbesserten Schiebetritten“, bestätigt Sebastian Heindrichs, Pressesprecher von Bombardier, auf Anfrage der Stuttgarter Zeitung. Mit den ersten Versuchen „im Stand“ solle in enger Abstimmung mit der Deutschen Bahn bereits gegen Ende des Jahres begonnen werden.

„Testfahrer traktieren neue Tritte“

Anfang des nächsten Jahres will man sich dann mit den neuen Trittbrettern auch auf die Strecke wagen. „Im ersten Quartal 2015 werden nachts Fahrten unter realistischen Bedingungen auf den S-Bahn-Strecken in der Region unternommen“, erläutert Heindrichs. Dabei sollen bis zu 200 „Testfahrer“ die neuen Schiebetritte beim Aus- und Einsteigen traktieren. Im Vergleich zu dem Vorgängermodell sind nach Angaben von Bombardier bei dem neuen Prototyp neben der mechanischen Führung auch Sensoren und Software gründlich überarbeitet und verbessert worden. Auch die Verriegelung, einer der gravierendsten Schwachpunkte des alten Schiebetritts, sei optimiert worden. „Deshalb sehen wir uns auf einem guten Weg und sind guter Dinge“, erklärt Sebastian Heindrichs. Dennoch gehen Bombardier und die Bahn bei den Testfahrten auf Nummer sicher. „Diese finden natürlich außerhalb des Fahrplans statt.“