Bahnunternehmen müssen nach dem Vergleich zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) improvisieren. Für die Region Stuttgart hat das ganz erhebliche Auswirkungen.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Eigentlich hätten die Fahrgästen der Eisenbahn Grund zum Aufatmen: Der am Samstag erzielte Vergleich zwischen der Deutschen Bahn (DB) und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat den angekündigten Warnstreik abgewendet, der von Sonntagabend bis in die Nacht zu Mittwoch hätte andauern sollen.

 

Bei der S-Bahn Stuttgart wird viel telefoniert

In der Region Stuttgart wird es allerdings auch ohne Ausstand der Eisenbahner erhebliche Einschränkungen auf der Schiene geben. Die S-Bahn Stuttgart hat am Sonntag angekündigt, am Montag nur im Stundenrhythmus zu fahren. Im Normalfalls sind die Züge auf den sechs Linien alle 15 Minuten unterwegs. „Morgen, Montag 15. Mai verkehren S 1, S 2, S 3, S 4, S 5 und S 6 im Stundentakt“, gab die S-Bahn am Sonntagnachmittag im Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. Die S-Bahn macht einen großen Organisationsaufwand geltend. „Nach der Streikabwendung müssen über 2000 Zugfahrten umorganisiert und alle Beteiligten abtelefoniert werden“.

Immerhin stehen schon die Abfahrtszeiten fest. So startet die S 1 in Kirchheim /Teck jeweils zur Minute 20, in der Gegenrichtung geht es in Herrenberg zur Minute 46 los. Die S 4 verlässt die Schwabstraße zur Minute 32, in Marbach macht sie sich zur Minute 55 auf den Weg. Die Fahrten zwischen Marbach und Backnang entfallen, weil die Strecke für umgeleitete Regionalzüge freigehalten werden muss. Die S 5 startet ihre Fahrt zur Minute 22 an der Schwabstraße, von Bietigheim geht es zur Minute 37 los. Die S 6 verlässt die Schwabstraße zur Minute 42, in Weil der Stadt startet sie zu Minute 33.

Bei S 2 und S 3 kommt noch die Streckensperrung dazu

Komplizierter ist es bei den Linien S 2 und S 3, deren Linien wegen der Streckensperrung zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen aktuell zweigeteilt sind. Die S 2 fährt zur Minute 3 in Filderstadt los, und in der Gegenrichtung in Bad Cannstatt zur Minute 51. In Waiblingen geht’s zur Minute 50 los, in Schorndorf zur Minute 18. Die S 3 startet zur vollen Stunde in Vaihingen und zur Minute 41 in Bad Cannstatt. In Waiblingen ist zur halben Stunde Abfahrt, in Backnang zur Minute 41.

Go-Ahead geht davon aus, dass die Züge fahren

Beim Unternehmen Go-Ahead, das im Auftrag des Landes Baden-Württemberg zahlreiche Nahverkehrslinien in der Region Stuttgart betreibt, geht man davon aus, „dass sämtliche geplanten Go-Ahead-Zugverbindungen“ am Sonntag, Montag und Dienstag stattfinden werden.

Einschränkend warnt die Bahngesellschaft aber, es sei nicht auszuschließen, „dass es vereinzelt im Streckennetz zu Auswirkungen aufgrund der Ankündigung des EVG-Warnstreiks auf den regulären Zugverkehr kommen kann“. Go-Ahead rät Fahrgästen, sich in „einschlägigen Auskunftsmedien wie Bahn.de über ihre angedachten Zugverbindungen zu informieren“.