Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) glaubt nicht, dass Stuttgart 21 den Nahverkehr in der Region Stuttgart voranbringen wird. Ohne die Debatte über das Tiefbahnhof-Projekt gäbe es längst eigene Gleise für die S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Bad Cannstatt sowie einen Umsteigebahnhof in Vaihingen, sagt der VCD.

Stuttgart - Für den Verkehrsclub Deutschland (VCD) verbessert Stuttgart 21 keineswegs den Nahverkehr. Deshalb dürfe nicht auf angebliche Vorteile des Tiefbahnhofs in frühestens zehn Jahren gewartet werden, fordert der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb.

 

Der vom Verband Region Stuttgart (VRS) bei dem Schienenprojekt prognostizierte Zugewinn bei den Fahrgästen pro Tag rechtfertigten keineswegs den Bau des umstrittenen Tiefbahnhofs: „Der tägliche Zuwachs beim VVS liegt in den Jahren 2011 und 2012 höher als die für Stuttgart 21 prognostizierten Steigerungen“, betont Lieb. Das Bahnprojekt stehe zudem pragmatischen Lösungen für bestehende Engpässe im Weg.

Was es ohne die S-21-Debatte schon gäbe

Ohne die S 21-Debatte gäbe es längst eigene Gleise für die S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Bad Cannstatt sowie einen Umsteigebahnhof in Vaihingen, um vom Regionalverkehr auf der Gäubahn zur S-Bahn zu wechseln. „Um die tatsächlichen Verkehrsprobleme zu lösen, müssen wir endlich über Alternativen zu Stuttgart 21 diskutieren“, so Lieb.

Damit der Trend zum Nahverkehr anhalte, seien weitere attraktive Angebote notwendig. Deshalb müsse der S-Bahn-Verkehr, der in der Stoßzeit längst an der Kapazitätsgrenze angekommen sei, rasch verbessert werden.