Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen unternimmt viel, um mehr Kunden in die Busse zu locken. Bereits 2016 sollen die fast emissionsfreien Fahrzeuge im Linienverkehr eingesetzt werden. Auch das Serviceangebot wird ausgeweitet.

Esslingen - Gestern hat Harald Boog, der neue Werkleiter des Städtischen Verkehrsbetriebs Esslingen (SVE), drei hochmoderne, allerdings auf herkömmliche Weise angetriebene Gelenkbusse auf dem Marktplatz vorfahren lassen. Die Mercedes Citaro verstärken seit einigen Monaten die 46 Fahrzeuge starke Flotte des SVE auf durchaus umweltschonende Weise. Denn dank moderner Technik ist es nicht nur gelungen, den Schadstoffausstoß zu reduzieren und damit die strengen EU-Vorgaben einzuhalten. Auch der Treibstoffverbrauch ist geringer als bei älteren Modellen. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“, betont Boog. Denn bisher habe man sich dem geringeren Schafstoffausstoß meist mit einem leicht höheren Verbrauch „erkauft“.

 

Neuer Busbahnhof, neuer Fahrplan

Die neuen Busse sind, so Boog, die Vorboten weit reichender Innovationen, mit denen der SVE in den kommenden Monaten und Jahren möglichst viele Menschen davon überzeugen will, dass der öffentliche Personennahverkehr eine attraktive Alternative zum eigenen Auto darstellt. Wenn im Oktober der neue Zentrale Omnibusbahnhof eingeweiht wird, gibt es einen runderneuerten integralen Taktfahrplan, der gewährleisten soll, dass die Fahrgäste am Esslinger Bahnhof innerhalb von jeweils vier bis fünf Minuten von nahezu allen Buslinien in andere Buslinien oder die S-Bahn umsteigen zu können. Der neue ZOB soll so zur modernen Mobilitätsdrehscheibe werden, bei der die Kunden mit Hilfe von dynamischen Fahrgastanzeigern über Wartezeiten und eventuelle Verspätungen in Echtzeit informiert werden.

Ein besonders großes Projekt steht dann im Jahr 2016 auf der Agenda des SVE. Bereits heute wird dank der Oberleitungsbusse rund ein Viertel alle Busfahrten in Esslingen mit Hilfe von elektrischen Antrieben bewältigt. In Zukunft soll der elektrische Antrieb eine noch größere Rolle spielen. Dabei will die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes auf Elektrohybridbusse abfahren. Zwar seien, so berichtet Boog, schon heute in einigen Städten solche Busse in der Erprobungsphase. Esslingen will aber eine bundesweite Vorreiterrolle übernehmen und von 2016 an Busse mit dieser Technik im Linienbusverkehr einsetzen.

Im Herbst 2015 werden die ersten Hybridbusse angeschafft

Momentan untersuchen das Fraunhofer Institut und die Hochschule Esslingen noch, welche Energiemengen und – daraus resultierend – welche Speichermengen benötigt werden. Im Herbst 2015 sollen dann die ersten beiden, speziell auf die Esslinger Bedingungen hin produzierten Fahrzeuge angeschafft werden. Dann beginnt eine ausführliche Erprobungsphase.