Der Gemeinderat und die Verwaltung einigen sich darauf, die Busse der Stadtlinie öfter fahren zu lassen.

Renningen - Mit der Entwicklung des Rutesheimer Stadtbusses ist der Gemeinderat höchst zufrieden. Aber Platz für „besser“ gibt es immer noch, und so hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, das Angebot zu erweitern und ein Ruf-Auto einzuführen.

 

Damit bekräftigen der Gemeinderat und die Verwaltung, dass ihnen ein guter öffentlicher Nahverkehr wichtig ist und dass sie auch bereit sind, hierfür Geld in die Hand zu nehmen. Denn jede Zusatzleistung kostet nun mal Geld. Mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember dieses Jahres werden die beschlossenen Verbesserungen greifen.

Wichtige Änderungen auf einen Blick

Die wichtigsten Änderungen sind: Am Samstag verkehrt der Bus auf der Stadtlinie 655 künftig bis 21 Uhr statt bisher bis 15 Uhr. An den Sonn- und Feiertagen wird von 6 bis 21 Uhr auf der Linie 655 ein Ruf-Auto eingesetzt. Auch an den Freitag- und Samstagabenden von 21 bis 24 Uhr fährt das Ruf-Auto auf der Linie 655. Der Preis hierfür beträgt zwei Euro, ermäßigt einen Euro. Die Kurzstrecken-, Zeit- und Dauertickets des VVS sowie das Stadtticket Rutesheim gelten auch im Ruf-Auto.

Allerdings fährt es nur auf telefonische Anforderung unter der Rufnummer 0 71 52 / 33 59 59. Eine Anmeldung mindestens eine halbe Stunde vorher ist zwingend notwendig.

Die tatsächlichen Kosten für die Fahrten des Ruf-Autos in Höhe von 10,70 Euro sowie die Verbesserung im Stadtbusverkehr (rund 10 000 Euro) trägt die Stadt. „Es ist wichtig, dass der öffentliche Nahverkehr gut und sicher funktioniert“, sagte die Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Aber verbessern lasse der sich immer, obwohl sechs Linien gegenwärtig teilweise im 15-Minuten Takt durch Rutesheim fahren. „Gleichwohl haben sich sowohl die Bürger, wie auch der Gemeinderat eine weitere Verbesserung der Anbindung gewünscht.“ Das werde nun zeitnah zum Fahrplanwechsel umgesetzt.

Hoffnung auf den 15-Minuten-Takt der S-Bahn

„Diese Verbesserung, die ein großes Anliegen unserer Fraktion war, kommt insbesondere dem Heuweg zugute“, zeigte sich der Sprecher der Unabhängigen Bürger, Harald Schaber, zufrieden. Ein großes Manko sei weiterhin die Anbindung an Böblingen. Die Hoffnung setze man auf den 15-Minuten-Takt der S-Bahn. „Der VVS lässt die Kommunen hängen, wir müssen vieles selbst machen, wenn wir etwas verbessern wollen“, kritisierte Fritz Schlicher, Fraktionschef der Grünen Alternativen Bürgerliste . „Das ist gut angelegtes Geld, nur darf es keine Verschlechterung für Perouse geben“, sagte Reinhart Boehm (CDU). Das entkräftete der Erste Beigeordnete Martin Killinger, in dessen Verantwortung der öffentliche Nahverkehr ist. Wolfgang Diehm (Bürgerliche Wählervereinigung), erhofft sich von den Stadtplanern, bei denen das Mobilitätskonzept in Auftrag gegeben wurde, weitere Ideen für einen besseren öffentlichen Nahverkehr.

Bereits 2016 hat die Stadt beschlossen, erheblich mehr Geld in die Hand zu nehmen, um den Stadtbus zu finanzieren. Rutesheim muss von Dezember 2018 an für 8,5 Jahre seinen Beitrag von bislang 30 000 Euro auf 60 000 Euro im Jahr verdoppeln, nun kommen noch die Kosten der beschlossenen Verbesserungen dazu.