Beim Thema Pünktlichkeit geht die Talfahrt der S-Bahn hingegen weiter. Nach Angaben des Internetportals S-Bahn-Chaos haben sich die Septemberwerte gegenüber den Vormonaten „dramatisch verschlechtert“. Auch in der von der DB Regio veröffentlichten Pünktlichkeitsstatistik zeigt der Trend nach unten: So waren im September im Tagesschnitt nur 84,7 Prozent der S-Bahnen weniger als drei Minuten verspätet, die anderen hatten mehr Verspätung. Im Jahr 2012 hatte diese Quote mit 89,3 noch fast um fünf Punkte höher gelegen. Bei den Kritikern schneidet die Bahn noch schlechter ab. „Alle S-Bahn-Linien in der Region lagen im September bei der Drei-Minuten-Pünktlichkeit mindestens um fünf Punkte unter dem Zielwert von 94,5 Prozent“, ist bei S-Bahn-Chaos im Internet zu lesen. Besonders schlimm sei es auf den Linien S 1, S 2 und S 3. „Im Berufsverkehr erreicht die S 3 nur noch 62,3 Prozent.“ Im Schnitt verkehrten nur noch 72,3 Prozent aller S-Bahnen in der Hauptverkehrszeit nach Fahrplan. „Die eingeleiteten Gesundungsmaßnahmen scheinen offensichtlich ziemlich wirkungslos zu sein“, sagt Uli Fetzer, einer der Initiatoren des Internetportals. Die Umstellung auf die neuen S-Bahnen vom Typ ET 430 habe sich negativ ausgewirkt. Bei diesen Bahnen dauere das Öffnen und Schließen der Türen trotz abgeschalteter Schiebetritte zu lange.

 

Bahn: auch nicht beeinflussbare Verzögerungen

Geradezu „desaströse Werte“ haben die S-Bahn-Kritiker vom 1. bis zum 10. Oktober registriert. Bis dahin habe die Drei-Minuten-Pünktlichkeit nur noch bei 65 Prozent gelegen, im Berufsverkehr sei sie auf sogar knapp 50 gesunken. „Man kann nur hoffen, dass diese Werte dem am Sonntag zu Ende gegangenen Volksfest geschuldet sind“, betont Fetzer.

Auch ein Sprecher der Bahn wies auf das besucherstarke Volksfest hin. Außerdem hätten Baustellen, Zwischenfälle mit metallbeschichteten Luftballons und Anlaufschwierigkeiten nach Streiktagen zu nicht beeinflussbaren Verzögerungen geführt.