Im Europaviertel entstehen neue Tunnel für die Stadtbahnen der SSB. Die alten unterirdischen Trassen müssen in diesem Bereich den für Stuttgart 21 vorgesehenen Fernbahnröhren weichen.

Stuttgart - Im Bereich der Heilbronner Straße werden zwischen Hauptbahnhof und Wolframstraße seit einem Jahr neue Tunnelröhren für die Stadtbahn gegraben. Wegen des geplanten S-21-Fernbahntunnels müssen die bestehenden Stadtbahnröhren für die Linien U 5, 6, 7, und 15 ein Stück in Richtung Killesberg verschoben werden. Unter der Straße Im Kaisemer zweigen von dieser Hauptstrecke die beiden neuen Röhren für die Stadtbahnlinie U 12 ab, die künftig unter dem Europaviertel ins Nordbahnhofviertel und Ende 2016 weiter bis nach Remseck fahren wird.

 

„Wir graben in Schichten rund um die Uhr und kommen jeden Tag etwa zwei Meter voran“, erklärte Bernd Schröder, Projektleiter beim Tiefbauamt, am Donnerstag bei einem Baustellengespräch im Europaviertel. Mehr als 1100 Meter Vortrieb haben die Tunnelbauer schon geschafft, etwa 400 Meter Gestein liegen noch vor ihnen. In den beiden Baugruben am Georg-Kiesinger-Platz vor der ehemaligen Bundesbahndirektion und im Bereich Türlenstraße wird intensiv gearbeitet. Eine der neuen Stadtbahnröhren ist bereits am Georg-Kiesinger-Platz angekommen. „Mitte Juli erfolgt der Durchschlag für die zweite“, so Schröder. Das Ende bei der Türlenstraße wollen die Mineure im Oktober erreichen. Die restlichen, etwa 20 bis 60 Meter langen Verbindungsstücke zwischen den bergmännisch erstellen neuen Röhren und dem Bestandstunnel werden in offener Bauweise fertiggestellt.

Beim Tunnelbau hat es an der Oberfläche bis jetzt nur Bodensetzungen „im Bereich von Millimetern“ gegeben. „Es haben sich nur wenige Hauseigentümer wegen einiger Risse gemeldet“, sagte Schröder. Die Schäden seien mit kosmetischen Reparaturen zu beseitigen.