Das Wlan-Angebot funktioniert im langen S-Bahn-Tunnel unter der Stuttgarter Innenstadt noch nicht richtig. Dennoch begrüßt die Region den Test für das Angebot und beschließt bessere Schilder.

Stuttgart - Seit Anfang des Jahres testen die Bahn und der Verband Region Stuttgart in zwei Fahrzeugen der Baureihe ET 423, die auf den Linien S 4, S 5 und S 6 unterwegs sind, den Wlan-Zugang in den S-Bahnen. Das haben die Regionalräte im Verkehrsausschuss am Mittwoch begrüßt, ohne allerdings festzulegen, wie nach dem Testlauf weiter verfahren werden soll. Auch mit „alter“ Technik beschäftigten sich die Regionalräte: Auf Antrag der CDU wird auf den Hinweisschildern im S-Bahnnetz nicht mehr „Hauptbahnhof (tief)“ als Zwischenziel angezeigt, sondern „Stuttgart Hbf“.

 

Hintergrund ist Kritik an der Anzeige am Flughafen, wo die Angabe „Hauptbahnhof (tief)“ als Halt auf der S 2 und der S 3 „für Fremde zu einer Verunsicherung führt, weil sie mit den Endbahnhöfen Schorndorf und Backnang die Landeshauptstadt Stuttgart nicht in Verbindung bringen“, argumentierte die CDU.

Für die lange Tunnelstrecke wird nach einer Lösung gesucht

Die Regionaldirektorin Nicola Schelling betonte, dass die mobile Nutzung des Internets ein wichtiges Merkmal für einen attraktiven Nahverkehr sei. Mit dem Test wolle man nun ein halbes Jahr lang Erfahrungen mit der Technologie sammeln, was in einem mit 800 Personen voll besetzten S-Bahnzug etwas ganz anderes sei als in einem Café oder in einem Fernbus.

Eine Untersuchung habe mittlerweile ergeben, dass Telekom und Vodafone die beste Mobilfunkabdeckung hätten und in diesen Netzen mehr Daten übermittelt würden. Die Verfügbarkeit auf der Stammstrecke, also dem Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Schwabstraße in Stuttgart, sei aber „nicht optimal“. Hier suche man nach Lösungen. Schelling bezifferte die Kosten für den Umbau der S-Bahnen und die Ausstattung mit Wlan-Routern je nach Geräteauswahl mit 10 000 bis 100 000 Euro pro Zug.

Fahrzeuge der Baureihe ET 423 seien deshalb für den Testbetrieb ausgewählt worden, weil die Wagen nicht mehr unter die Gewährleistung fallen und die Bahn deshalb eigenständig Umbauten vornehmen könne. Bei den neuen Fahrzeugen ET 430, die noch unter die Garantie fallen, müssten die Arbeiten noch mit dem Hersteller Bombardier abgestimmt werden. Bis zum Herbst soll das erledigt sein.

Finanzierung des weiteren Ausbaus noch offen

Die Regionalräte begrüßten, dass ein Anfang gemacht sei – auch wenn bei nur zwei Test-S-Bahnen die Auswahl gering sei. Ob und in welchem Tempo die Fahrzeuge umgerüstet würden, sei angesichts der Kosten aber noch offen. „In erster Linie sollen die S-Bahnen fahren, und erst in zweiter Linie sind sie ein Internetcafé“, sagte Regionalpräsident Thomas Bopp.