Es wird in den Hauptverkehrszeiten eng in den S-Bahnen. Immer mehr Pendler steigen auf den öffentlichen Nahverkehr um. Und das, obwohl die Bahnen wegen der S-21-Baustelle häufig nicht pünktlich ankommen.

Stuttgart - Neues Jahr, neue VVS-Tarife: Auch 2013 müssen die Nahverkehrskunden in der Region Stuttgart für ihre Fahrkarte wieder tiefer in die Tasche greifen. Im Schnitt werden die Fahrscheinpreise des Verkehrsverbunds wegen „gestiegener Personal- und Energiekosten“ um 2,9 Prozent erhöht. Je nach Ticket kann die Anhebung aber zwischen null und mehr als sechs Prozent betragen.

 

„Wir haben uns bemüht, die Preisanhebung gleichmäßig zu verteilen“, sagt VVS-Geschäftsführer Horst Stammler. Aber die subventionierte Seniorenkarte sowie Einzeltickets seien etwas stärker angehoben worden. Mit dem S-Bahn-Nachtverkehr gebe es immerhin ein verbessertes Angebot für die Kundschaft. Die S-Bahn ist allerdings auch das größte Sorgenkind des VVS-Managers. „Die Bahnen müssen wieder pünktlich verkehren“, fordert Stammler. Die Beschwerden über unpünktliche Züge und verpasste Anschlussverbindungen hätten stark zugenommen. Für den Betrieb der sechs S-Bahn-Linien in der Region sei jedoch die Deutsche Bahn verantwortlich.

Die Zahl der Fahrgäste nimmt stetig zu

Mit der Entwicklung der Fahrgastzahlen sind die VVS-Verantwortlichen zufrieden. „Wir kommen 2012 auf ein stabiles Wachstum von einem Prozent“, sagt Stammler. Von Januar bis September sei die Zahl der Fahrten von 234 Millionen (2011) auf rund 237 Millionen in diesem Jahr angestiegen. Besonders erfreulich sei, dass bereits 60 000 VVS-Kunden mit einer Zeitkarte unterwegs seien. „Da möchten wir 2013 um mindestens zehn Prozent zulegen“, so Stammler. Der Verbund wolle möglichst viele Abokunden gewinnen, die den Preis für eine Jahreskarte in monatlichen Raten abbuchen lassen können. Diese Zahlart und der günstigere Preis würden erheblich zur positiven Entwicklung beitragen.

Auch im Gelegenheitsverkehr hat der Verbund gute Geschäfte getätigt. Von Januar bis September wurden rund 1,1 Millionen Tagestickets verkauft – acht Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Besonders erfreulich ist für Stammler allerdings, dass immer mehr Senioren Bus und Bahn schätzen. „Die mit Seniorenkarten unternommenen Fahrten haben in diesem Jahr überdurchschnittlich zugenommen.“ Diese Tendenz sei vor allem im Hinblick auf den demografischen Wandel sehr erfreulich. Als Grund für den Zuwachs nennt Horst Stammler den „Wegfall der morgendlichen Sperrzeit und das preisgünstige Abonnement“.

Mehr Studenten pendeln mit VVS-Zeitkarten

Auch im Ausbildungsverkehr ist die Zahl der Fahrgäste trotz zurückgehender Schülerzahlen um zwei Prozent gestiegen. Die Zuwächse bei den Studenten haben dabei den Rückgang bei den Scool-Tickets für Schüler mehr als ausgeglichen. Bis zum Beginn des Wintersemesters wurden vom VVS mehr als 55 000 Studententickets abgesetzt, zehn Prozent mehr als 2011. Bereits jeder zehnte Student erwirbt sein VVS-Ticket online über das Internet. Diese Quote soll sich 2013 mit der Teilnahme der Universität Stuttgart wesentlich erhöhen. Die Verhandlungen seien auf einem guten Weg, heißt es beim Verbund.