In Stuttgart-Vaihingen sind die Schülerbusse zu Stoßzeiten oft überfüllt. Nun plant die SSB zwei zusätzliche Fahrten auf der Linie 81 – allerdings nicht sofort und nicht auf Dauer.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - In dieser Woche ist viel Platz in den Schülerbussen. Denn wegen der hohen Infektionszahlen lernen die meisten Kinder und Jugendliche vorerst wieder von zu Hause aus. Doch wenn wieder alle Mädchen und Jungen zum Lernen in die Schule kommen dürfen, wird es in den Bussen schnell eng. Zumindest auf den Linien 81 und 82, die in Stuttgart-Vaihingen das Fanny-Leicht-Gymnasium, das Hegel-Gymnasium, die Robert-Koch-Realschule und die Pestalozzischule anfahren.

 

Der Jugendrat hat sich das Thema auf die Agenda geschrieben. An manchen Tagen und zu manchen Zeiten, insbesondere freitagmittags, seien die Busse so überfüllt, dass an der Haltestelle Fanny-Leicht-Straße gar keine Schüler mehr zusteigen könnten und auf den nächsten oder gar übernächsten Bus warten müssten. Eine Taktverdichtung zu Stoßzeiten auf den beiden Linien könne das Problem beheben. So steht es in den Anregungen des Jugendrats zur Fortschreibung des Nahverkehrsentwicklungsplans. Unterstützung bekamen die Nachwuchspolitiker vom Vaihinger Bezirksbeirat.

Bach gut zwei Monaten liegt eine Stellungnahme vor

Tobias von Campe, Mitglied im Vaihinger Jugendrat, ergänzte damals im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Situation in der aktuellen Corona-Pandemie besonders brisant sei. Denn Abstand halten, um eine Übertragung des Virus’ zu vermeiden oder zumindest zu erschweren, sei in den überfüllten Bussen generell kaum möglich.

Nach gut zwei Monaten liegt nun eine Stellungnahme der Stadtverwaltung vor. Diese ist für die Fortschreibung des Nahverkehrsentwicklungsplans zuständig. „Die Auswertung der Fahrgastzahlen hat ergeben, dass es bei vollständigem Schulbetrieb zwei Zeitbereiche gibt, an denen die Auslastungen auf der Linie 81 relativ hoch sind und Verstärkerbusse während der Corona-Pandemie sinnvoll sind“, teilt Niklas Junkermann von der städtischen Pressestelle in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) versuche derzeit, private Busunternehmen zu finden, die in ihrem Auftrag diese Aufgabe erfüllen. Die Stuttgarter Straßenbahn AG selbst habe dafür weder ausreichend Personal noch Busse.

Mitglied des Jugendrats ist vorsichtig optimistisch

Konkret gehe es um einen zusätzlichen Bus morgens von Büsnau Richtung Dürrlewang und einen zusätzlichen Bus gegen 13 Uhr in der Gegenrichtung, schreibt Junkermann und ergänzt: „Die Hoffnung wäre, dass diese Busse mit Wiederaufnahme des vollständigen Schulbetriebs zum Einsatz kommen.“ Wegen des derzeitigen Lockdown bestehe aus Sicht der SSB aktuell kein Bedarf, da die hohen Fahrgastzahlen vor allem durch Schülerverkehre ausgelöst werden würden.

Tobias von Campe ist vorsichtig optimistisch. „Wir mussten lange auf eine Reaktion warten und sind froh, dass es nun endlich eine gibt“, sagt der Vertreter des Jugendrats. Positiv sei, dass die Verantwortlichen das Problem erkannt hätten und nun endlich Bewegung in die Sache komme. Er wolle nun aber erst einmal abwarten, ob die angekündigten Verstärkerbusse auch tatsächlich zum Einsatz kommen, wenn der Präsenzunterricht wieder die Regel sei.