Morgens und abends verkehren drei Zugpaare zwischen Untertürkheim und Kornwestheim, die Schusterbahn. Die Strecke könnte ohne großen Aufwand bis Ludwigsburg und Esslingen verlängert werden. Doch noch ist nichts enschieden.

Stuttgart - Der Verband Region Stuttgart (VRS) wird Ende des ersten Quartals 2018 darüber entscheiden, ob die Schusterbahn zwischen Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) und Stuttgart-Untertürkheim verlängert wird und dort mehr Bahnen fahren. Das ist das Ergebnis einer Debatte im Verkehrsausschuss des VRS. Der Regionalverband müsste den Ausbau der Strecke mitfinanzieren und den Betrieb der Bahn bezuschussen.

 

Dabei sprachen sich alle Fraktionen grundsätzlich für eine Verlängerung und intensivere Nutzung der Schusterbahn aus, sie wollen aber erst beschließen, wenn Untersuchungen über die Zukunft des Schienenverkehrs nördlich von Stuttgart abgeschlossen sind. Dieses Vorgehen schlugen die Grünen vor.

Untersuchung abwarten

Bei den Untersuchungen geht es um die künftige Nutzung der Panoramabahn zwischen Stuttgart-Vaihingen und Stuttgart-Nord, die bis nach Ludwigsburg verlängert werden könnte, aber auch um die Anbindung der Strohgäubahn und der Schienentrasse zwischen Korntal und Ludwigsburg. Die Ergebnisse sollen im kommenden Jahr, Ende des ersten Quartals, vorliegen. Auf diese Linie schwenkte auch die Linken-Fraktion ein, die in einem Antrag gefordert hatte, die Schusterbahn „schnellstmöglich“ als Regionalbahn zwischen Plochingen und Markgröningen mindestens alle 30 Minuten fahren zu lassen. Sie begründete dies mit dem Fahrgastpotenzial entlang der Strecke und der Möglichkeit, dass diese Tangentialverbindung die Stammstrecke in Stuttgart entlasten könne, auf der es immer wieder zu Störungen kommt – zuletzt am Montagabend.

Diese Argumente wurden von den anderen Fraktionen zwar geteilt, sie folgten dann aber der Ansicht des regionalen Verkehrsdirektors Jürgen Wurmthaler. Er warb für ein „gesamthaftes Konzept“, da „nicht alle Maßnahmen“ verwirklicht werden könnten. So gebe es beispielsweise bei der Verlängerung der Schusterbahn bis Plochingen schon im Stundentakt Probleme mit der Gleisbelegung im stark befahrenen Neckartal. Zudem müssten die Kosten des Betriebs, die bei vier Millionen bis sechs Millionen Euro pro Jahr liegen sollen, mit dem Nutzen anderer Verbesserungen verglichen werden.

Fraktionen wollen Verlängerung

Allerdings sehen die Fraktionen angesichts der Diskussion im Kreis und in der Stadt Ludwigsburg über den Nahverkehr nun gute Chancen, den Takt auf der Schusterbahn zu intensivieren, auf der morgens und abends drei Zugpaare verkehren. „Wir müssen dies weiterentwickeln“, sagte die CDU-Regionalrätin Elke Kreiser. Auch für die Grüne Eva Mannhardt ist die Verknüpfung mit der Diskussion in Ludwigsburg sinnvoll. Und Rainer Gessler von den Freien Wählern sprach sich für die Verlängerung bis Markgröningen und eine tangentiale Führung aus, um mehr Fahrgäste zu gewinnen.