Der Verband Region Stuttgart kümmert sich um die S 60.

Nahverkehr - Ein Viertelstundentakt auf der S-Bahn-Linie 60 zwischen Renningen und Böblingen lohnt sich. Das hat eine Studie ergeben, die der Verband Region Stuttgart in Auftrag gegeben hat. Demnach würden pro Tag 7800 Menschen zusätzlich mit dieser S-Bahn fahren, wenn sie alle 15 Minuten verkehrt. „Die Ausweitung des 15-Minuten-Takts erscheint vielversprechend“, schreibt der VRS-Verkehrsdirektor Jürgen Wurmthaler in einer Stellungnahme. „Die stufenweise Umsetzung ist daher voranzutreiben.“

 

Allerdings muss der Verband tief in die Tasche greifen, denn es sind noch Investitionen nötig, damit die S-Bahnen häufiger hin- und herfahren können. Zwischen Magstadt und Renningen-Süd braucht es zusätzliche Signale, mehr Lärmschutz und Anpassungen im Stellwerk. Im Bahnhof Sindelfingen wird für die S-Bahn ein Kreuzungsgleis mit einem zweiten Bahnsteig notwendig. Eidechsen, die dort leben, verkomplizieren die Planung zusätzlich. 10 bis 15 Millionen Euro kosten diese Maßnahmen. Und werden sie umgesetzt, dann kann der S-Bahn-Takt zwischen Renningen und Sindelfingen verdichtet werden.

In Böblingen müsste der Bahnhof umgebaut werden

Sollte die S-Bahn auch bis Böblingen im Viertelstundentakt fahren, müsste auch der Bahnhof in Böblingen umgebaut werden. Das ist zwar deutlich komplizierter, heißt es beim Verband Region Stuttgart. Vor allem den Bahnsteig 4 muss man anpassen – allein das wird zwei Millionen Euro kosten. Aber das lohnt sich auch. Denn mit einer Viertelstunden-S-Bahn Renningen-Böblingen würden doppelt so viele Menschen fahren, als mit einer Viertelstunden-S-Bahn Renningen-Sindelfingen.

Im Gutachten ist zudem untersucht worden, ob man die S 60 bis Böblingen-Hulb oder Ehningen verlängern könnte. Das bedarf aber noch weiterer Umbauten in den Bahnhöfen. Daher beschlossen die Fraktionen des VRS-Verkehrsausschusses am Mittwoch einstimmig, die Pläne für den Viertelstundentakt auf der S 60 weiterzutreiben und noch genauere Untersuchungen erstellen zu lassen.