In Gaisburg ist der neue Cap-Markt eröffnet worden. Damit gibt es nach der Schließung der Lidl-Filiale wieder einen Lebensmittelmarkt in dem Stadtteil. Bei der Eröffnungsfeier wurde betont, wie wichtig ein solcher Markt für die Nahversorgung ist.

S-Ost - Seit vergangenen Freitag ist der neue Cap-Markt an der Landhausstraße in Gaisburg geöffnet. Bei einer kleinen Feierstunde zur Eröffnung bereits am Vortag sprach die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, Tatjana Strohmaier, von einem schönen Tag für Gaisburg. Der Weg, die Nahversorgung im Stadtteil zu sichern, sei steinig gewesen und es habe oft die Gefahr bestanden, dass er in einer Sackgasse enden würde. Sie dankte der Eigentümerfamilie Gamerdinger dafür, dass sie sich von der Idee des Cap-Marktes als Nachfolge für den Lidl-Markt habe begeistern lassen. Strohmaier: „Das ist ein Einzelhandelskonzept, das ich mir in unserer Lebensmittellandschaft öfter wünschen würde.“

 

Wichtiger Kommunikationsplatz

Pfarrer Wolfgang Marquardt von der evangelischen Kirchengemeinde Gaisburg wies auf die wichtige Funktion eines solchen Marktes für einen Stadtteil hin. „Diese Läden sind auch wichtige Kommunikationsplätze und gehören zum Lebensnerv eines Ortsteils.“

Der bei der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt angesiedelte Stadtteilmanager Torsten von Appen sagte, man habe seit Januar mit der Eigentümerfamilie beraten. Lidl habe Gaisburg nicht wegen fehlenden Umsatzes verlassen, sondern aus strategischen Gründen. Insgesamt würden in Stuttgart fünf Lidl-Märkte geschlossen und es sei schwierig, überall eine Nachfolgelösung zu finden. Mit Blick auf die Nahversorgungssituation in Stuttgart-Ost sagte von Appen, dass mit Gaisburg in diesem Jahr bereits der zweite Standort im Osten habe gesichert werden können. Auch der Schaller-Markt an der Neckarstraße habe vor dem Aus gestanden, auch dafür konnte eine Lösung gefunden werden.

Erfolgreicher Händler, kein Lückenbüßer

Thomas Heckmann von der Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Süd, von der das Cap-Konzept stammt, sagte an die Adresse der Wirtschaftsförderung: „Wir sind nicht nur ein Lückenbüßer, sondern ein sehr erfolgreicher Lebensmittelhändler.“ Er forderte die Wirtschaftsförderung auf, künftig „nicht nur die Standorte anzubieten, die Sie sonst nicht losbekommen.“ Cap-Märkte, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten, hätten eine Daseinsberechtigung in der ganzen Stadt.