Das neue weichere Wasser des Zweckverbands Filderwasserversorgung wird vom Verbraucher goutiert. Auch der Initiator der Nanofiltration, Horst Messing, freut sich über die jetzt auftretende Entlastung im Haushalt.

Filder - Am 21. Mai war es soweit: die Nanofiltration im Wasserwerk Neckartailfingen ging in den Normalbetrieb. Vorher war die Anlage der Filderwasserversorgung schrittweise hochgefahren worden. Der ursprüngliche Härtegrad von 21 wurde im Monatsrhythmus auf 17,6, auf 14,1 und schließlich sogar auf 9,5 gesenkt. „Eigentlich waren 10,5 Grad deutscher Härte angepeilt“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Zweckverbands Filderwasserversorgung, Wolfgang Schimpf. Man hoffe nun, dass der bessere Härtegrad von 9,5 (im Vergleich: Bodenseewasser liegt bei neun Grad) auf Dauer gehalten werden könne.

 

Dies wäre bestimmt auch im Interesse der Verbraucher, die unter anderem in Sielmingen, Harthausen und einem Teil von Bonlanden zuhause sind. Im Wasserwerk würden immer wieder positive Rückmeldungen eintreffen, sagt Wolfgang Schimpf. „Die Leute sind dankbar, dass die Enthärtung jetzt zentral vorgenommen wird“, sagt er. Die meisten könnten ihre Enthärtungsanlagen stilllegen. Es gebe jedoch auch gewerbliche Abnehmer, die zusätzlich entkalken müssten, sagt Schimpf, und nennt als Beispiel Gastronomen, die spezielle Geschirrspülmaschinen haben.

Ganz kleine Filterporen

Der stellvertretende Geschäftsführer hält es für wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Nanofiltration nichts mit der Nanotechnologie zu tun habe. Die Anlage heiße so, weil die Poren der Filter nur einen Nanometer, also einen Millionstel Millimeter, groß seien.

Der Einbau der Nanofiltration im Wasserwerk Neckartailfingen ist der Initiative von Horst Messing zu verdanken. Er hatte zusammen mit seinen Helfern Unterschriften für eine Enthärtung des Wassers gesammelt und schließlich erreicht, dass sich die Verbandsversammlung des Zweckverbands mit dem Thema befasste.

Druck durch Unterschriften

Messing ist froh, dass sich der Verband für die Anlage entschieden hat. Dies sei wesentlich dem früheren Verbandsvorsitzenden Peter Bümlein zu verdanken. Zunächst sei er der Sache ablehnend gegenüber gestanden, „aber dann hat er voll mitgezogen“, sagt Messing, der nach wie vor der festen Meinung ist, dass ohne die Unterschriftenaktion sich nichts bewegt hätte.

Messing, der selbst unter dem kalkhaltigen Wasser aus Neckartailfingen litt, sagt, dass man sich schnell an das weichere Wasser gewöhne. Wer als Betroffener zurückdenke, könne sich nun freuen, dass die Wasserkocher nicht mehr entkalkt und die Duschkabinen nicht mehr trocken gerieben werden müssten.