Das 51-jährige Supermodel Naomi Campbell zeigt ihr Baby auf der „Vogue“. Vor allem eine Aussage aus ihrem Interview nehmen ihr viele Adoptierte und Adoptiveltern übel.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

London -  Mutter mit 51 – und die Welt fragt sich: Wie kam Naomi Campbell zu ihrem Kind? Nicht durch Adoption, stellte das britische Supermodel in der Zeitschrift „Vogue“ klar, auf deren Cover sich Campbell erstmals mit ihrer Tochter zeigte. „Sie ist nicht adoptiert – sie ist mein Kind“, sagte die 51-Jährige. Auf dem Foto hält Campbell ihr nacktes Baby eng an sich gedrückt auf dem Arm, so dass man das Kind im Profil sehen kann.

 

Im vergangenen Mai hatte Campbell – damals 50 – auf Instagram verkündet, Mutter geworden zu sein. Danach war spekuliert worden, ob ihre Tochter adoptiert ist oder ein leibliches Kind, möglicherweise mithilfe von künstlicher Befruchtung oder einer Leihmutter. Details verriet Campbell auch in ihrem „Vogue“-Interview nicht.

Auf Twitter sorgt Campbells „Vogue“-Interview indes für Kontroversen. Dass das Supermodel nicht detailliert verrät, wie sie so spät im Leben Mutter geworden ist, sei ihr gutes Recht, finden die meisten. „Warum wollen es die Leute so genau wissen? Sie hat das Kind nicht adoptiert, es ist ihres und eines Tages wird sie uns erzählen, wie es dazu kam. ENDE.“

Es meldeten sich aber auch Adoptierte und Adoptionsfamilien zu Wort, die sich besonders an Campbells Aussage „Sie ist nicht adoptiert – sie ist mein Kind“ stören. Ein Satz wie dieser sei wie ein „Trigger“ für viele Betroffene, die teilweise ihr ganzes Leben gegen Stereotype wie „richtiges Kind“ und „richtige Eltern“ ankämpfen müssten.

Eine Nutzerin schrieb: „Wow, Naomi Campbell, das ist ein ganz schöner Schlag für Adoptivkinder und ihre Familien. Ich hoffe, Sie planen eine Entschuldigung?“

Eine Adoptivmutter wendete sich via Twitter direkt an das Supermodel: „Liebe Naomi Campbell, meine Tochter ist adoptiert und trotzdem meine Tochter. Ihre Aussage in der Vogue verstärkt die verletzende Annahme, dass Adoptiveltern keine ‚richtigen’ Eltern seien.“

„Eine doofe Aussage“, findet auch diese Twitternutzerin. „Ich würde gerne sehen, wie sie das zu Charlize Theron oder Sandra Bullock sagt.“ Die Schauspielerinnen haben beide Kinder adoptiert.

Kritisiert wird auf Twitter vor allem aber auch, wie Campbell ihre Tochter öffentlich inszeniert: „Naomi Campbell mit ihrem neugeborenen Baby, dessen Namen sie ‚für sich behält’ ... während sie den Popo dieses Babys der Welt zeigt“, schreibt eine Twitternutzerin.

Der „Vogue“ erzählte Campbell von ihrem Mutterglück. Sie überrede derzeit Freundinnen, auch trotz höheren Alters noch Mutter zu werden, sagte sie. Auf die Frage, ob sie selbst weitere Kinder wolle, antwortete Campbell dem Magazin: „Warum nicht?“