Ho Narro! Der Narrenruf hallt am Schmotzigen Dunschtig wieder durch Konstanz. Mit dem traditionellen Narren-Wecken war die Nacht am Bodensee schnell vorbei – und die Narren übernehmen wieder die Macht in der Stadt.

Radolfzell/Konstanz - Schon am frühen Donnerstagmorgen war es in Konstanz mit der Ruhe vorbei: Mit Fanfarenklängen und Trommelwirbel zogen die Narren durch die Altstadt. Mit dem traditionellen Narren-Wecken läuten die Fastnachts-Fans den Schmotzigen Dunschtig ein. Dieser gilt als einer der Höhepunkte der Fastnacht im Südwesten. In vielen Hochburgen beginnt der „Fette Donnerstag“ schon im Morgengrauen. Anschließend werden Schulen und Firmen „befreit“, Bürgermeister müssen symbolisch den Schlüssel zum Rathaus abgeben.

 

„Schmotziger“ hat mit Schmutz nichts zu tun

Mit Dreck hat der Ausdruck „Schmotziger“, der überwiegend im schwäbisch-alemannischen Brauchtum für den Donnerstag vor dem Fastnachtsmontag verwendet wird, allerdings nichts zu tun. Er stammt vom alemannischen Wort für Fett oder Schmalz („Schmotz“).

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Früher galt es, rechtzeitig vor Beginn des Fastens die Eiervorräte aufzubrauchen. Die Menschen bereiteten daher Schmalzgebackenes wie Küchle, Krapfen, Waffeln oder Pfannkuchen zu – und es wurde kräftig zugelangt. Laut der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) bedeutet das Wort „Schmotz“ aber auch Kuss.

Bereits in der Nacht zum Donnerstag waren die Narren mit zwei Nachtumzügen in Konstanz und Radolfzell am Bodensee in die Fasnachts-Tage gestartet. In Radolfzell zogen sie beim traditionellen Hemdglonkerumzug in weißen Nachthemden und mit weißer Zipfelmütze durch die Stadt. Bis in die Nacht hinein wurde traditionell auf dem Marktplatz und in Wirtsstuben der Stadt gefeiert. Zeitgleich fand in Konstanz am Abend der sogenannte Butzenlauf statt.