Tatsächlich wirkte der gebürtige Schwabe aufgeräumt, gelöst und plauderte darüber, dass er bereits die ersten Brocken Italienisch beherrsche, ansonsten verständige er sich eben „auf Englisch oder Spanisch, mit Händen und Füßen.“ 25 000 Florentiner hatten bei seiner Vorstellung im Artemio-Franchi-Stadion frenetisch Applaus geklatscht, als ihnen der vermeintliche Erlöser präsentiert wurde. Die Tifosi, so Gomez, „lechzen nach dem Stellenwert, den sie vor Jahren hatten.“ Er möchte mithelfen, „es war meine Vision, noch einmal im Süden zu spielen.“ Und der Süden endet für den Sohn eines spanischen Vaters eben nicht in München.

 

Dass er mit dem FC Bayern erst noch mit ins Trainingslager an den Gardasee fuhr, möchte Gomez nicht missen. Die Zeit mit Pep Guardiola versah er mit den Attributen „großartig und interessant“. Und doch ist die Episode bereits schon wieder Geschichte. Die Gegenwart findet gegen Paraguay am Betzenberg statt, wo ausgerechnet Gomez noch einmal mit unliebsamer Vergangenheit konfrontiert wird: Im März 2011 setzte es bei einem 4:0 gegen Kasachstan gellende Pfiffe, als die damalige Reizfigur eingewechselt wurde. Das wird sich im August 2013 nicht wiederholen, glaubt Gomez. „Jetzt spiele ich ja nicht mehr beim FC Bayern.“