Exklusiv Rund 60.000 Euro stellt der Verkehrsminister Hermann für eine Vorstudie zum Verkehrskonzept des Nationalparks Schwarzwald bereit. Hermann will damit „Wissensgrundlagen“ für „kluge Verkehrskonzepte“ erarbeiten.

Stuttgart - Fieberhaft wird derzeit in den Ministerien an den Weichenstellungen für die Umsetzung des Nationalparks Schwarzwald gearbeitet. Zeitnah nach der Verabschiedung des Nachtragshaushalts am Donnerstag im Landtag will der Naturschutzminister Alexander Bonde (Grüne) die Leitung des Nationalparks besetzen. Bonde will erst sicher sein, dass die Anschubfinanzierung für den Nationalpark für 2014 von 3,9 Millionen Euro bereitgestellt wird.

 

Eine wichtige Unterstützung leistet der Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne): Er stellt nach Informationen der StZ 60 000 Euro für eine Vorstudie zur Verfügung, die „Wissensgrundlagen“ für „kluge Verkehrskonzepte“ liefern soll. Die Entwicklung eines Mobilitätskonzepts aber ist dann eine der Hauptaufgaben des Nationalparkrats, der sich am 23. Januar konstituieren soll. Die Vorstudie soll wohl noch in diesem Jahr vergeben werden und sich mit Fragen rund um die Besucherlenkung und Steuerung des Verkehrsaufkommens beschäftigen. Das Ziel ist, das Kraftfahrzeugaufkommen zu minimieren.

Mobilität der Nationalparkbesucher soll Umwelt nicht schädigen

Gleichzeitig gilt es, die Mobilität der Nationalparkbesucher mit geringen Umweltwirkungen sicherzustellen. Dazu zählt etwa ein Parkplatzkonzept und der Einsatz von Shuttlebussen wie auch die Nutzung von Fahrrad oder Pedelec. Eine weitere Aufgabe ist eine Analyse der vorhandenen Verkehrswege – Straße, Wander- und Radwege, ÖPNV –, deren Zustand und Nutzung. Ebenso soll das künftige Verkehrsaufkommen prognostiziert werden. Die Ergebnisse sollen in einem Jahr vorliegen.

Die Nationalparkverwaltung nimmt von 1. Januar an ihre Arbeit auf mit 31,5 Stellen, die im Forst bereits vorhanden sind und die nun umgewidmet werden. Bis Ende 2014 sollen weitere 31,5 Stellen dazukommen, 15 dann in 2015, elf in 2016. Ende 2016 ist das Team dann mit 89 Stellen komplett. Allerdings werde die Nationalparkverwaltung, das berichtet der Naturschutzminister Alexander Bonde heute dem Kabinett, vorläufig auf drei Standorte verteilt – Dienstsitze werden das Naturschutzzentrum Ruhestein, die bisherige Außenstelle der unteren Forstbehörde Freudenstadt im Baiersbronner Ortsteil Klosterreichenbach sowie die ehemalige Straßenmeisterei an der Alexanderschanze auf Markung der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach.

Bad Peterstal-Griesbach erhält Sitz im Nationalparkrat

Letzteres hat Folgen: Da der Kurort nun eine Einrichtung des Nationalparks beherbergt, erhält er auch einen Sitz im Nationalparkrat. Und weil das Gremium paritätisch besetzt werden soll mit Vertretern aus der Region und der Verwaltung, wird es noch vor dem Start um gleich zwei Sitze auf 24 vergrößert. Die Region stellt auch den Vorsitzenden. Im Gespräch sind die Landräte des Nationalparkgebiets, Klaus Michael Rückert (CDU, Freudenstadt), Frank Scherer (parteilos, Ortenaukreis), Jürgen Bäuerle (CDU, Rastatt) sowie der Bühler OB Hubert Schnurr und der Baiersbronner Bürgermeister Michael Ruf, beide parteilos. Frühzeitig und bisher als Einziger hat Ruf öffentlich seinen Hut in den Ring geworfen. Der Bürgermeister begründet seinen Anspruch auf den Vorsitz damit, dass die Gemeinde Baiersbronn den größten Flächenanteil im Nationalpark habe.