Die Rentenversicherungen waren in der Nazi-Zeit weniger unschuldig, als lange angenommen. Politischen Gegnern und Juden in Baden und in Württemberg wurden Renten vorenthalten, die Rentenkassen wurden geplündert. Das geht aus einer neuen Untersuchung des Bochumer Historikers Christoph Wehner hervor.

Stuttgart - Nur die Selbstverwaltung habe die Sozialversicherung heil über die Kriegsjahre hinweggebracht – diese Einschätzung galt über Jahrzehnte auch innerhalb der Deutschen Rentenversicherung. Inzwischen wissen es die Verantwortlichen besser. In einer neuen Untersuchung über „Die Landesversicherungsanstalten Baden und Württemberg im Dritten Reich“ hat der Bochumer Historiker Christoph Wehner nachgewiesen, dass die beiden Landesversicherungsanstalten (LVA) in der Zeit des Nationalsozialismus alles andere als unbeteiligt waren.