Zwei VfB-Profis standen in der Startelf des deutschen Teams – nur einer konnte am Dienstagabend beim 1:1 in Ungarn Werbung in eigener Sache betreiben.

Sport: Marco Seliger (sem)

Wie angekündigt stand Torhüter Alexander Nübel in der deutschen Startelf beim Nations-League-Spiel gegen Ungarn (1:1) – etwas überraschend rückte noch ein weiterer Profi des VfB Stuttgart in die Anfangsformation am Dienstagabend in Budapest: Offensivmann Chris Führich durfte ebenfalls von Beginn an ran, da Bundestrainer Julian Nagelsmann die große Rotationsmaschine anwarf. VfB-Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt musste nach seinem Startelfeinsatz am vergangenen Samstag gegen Bosnien (7:0) auf der Bank Platz nehmen.

 

Nübel dagegen stand im Fokus, weil die Arbeitsteilung mit seinem Konkurrenten Oliver Baumann im neuen Jahr enden wird – und sich Nagelsmann dann beim nächsten Länderspielblock im März in Abwesenheit des verletzten Stammkeepers Marc-André ter Stegen auf eine vorübergehende Nummer eins festlegen wird.

Am Dienstagabend in Budapest nun punktete Nübel in eigener Sache. Denn schon in der ersten Hälfte bewahrte der VfB-Keeper die deutsche Elf vor einem Rückstand. Erst rettete er mit einer starken Parade gegen den freistehenden Andras Schäfer nach dessen Flachschuss aus 15 Metern (24. Minute) – und dann war er auch zur Stelle, als Zsolt Nagy kurz vor der Pause frei durch war und einen etwas mittig geratenen Schuss ansetzte.

Und dann, ja dann rettete Nübel mit einem Reflex der internationalen Spitzenklasse: Der VfB-Torhüter lenkte den Ball in der 67. Minute gegen den freistehenden Barnabas Varga noch mit einer gestreckten Parade um den Pfosten und verhinderte so beim Stand von 0:0 den Rückstand.

Es folgte das Drama in der Nachspielzeit, als der Schiedsrichter nach einem Handspiel von Robin Koch Elfmeter gab – und Nübel beim frechen Chipball von Dominik Szoboszlai zum 1:1 machtlos war. Es war also in Summe ein bärenstarker Auftritt Nübels gegen die Ungarn – und ein Ausrufezeichen im Konkurrenzkampf mit Baumann, der zuletzt ebenfalls überzeugt hatte.

Chris Führich dagegen konnte kaum in eigener Sache punkten. Der Linksaußen des VfB blieb gegen die Ungarn blass und ohne nennenswerte Offensivaktion – war da aber mit Blick auf den Auftritt der DFB-Elf in den ersten 60 Minuten im Angriffsspiel nicht allein. Nach einer Stunde wurde Führich ausgewechselt.