Der FC Bayern verpflichtet für die neue Saison den dritten deutschen Nationalspieler. Serge Gnabry kommt von Werder Bremen. Der 21-Jährige soll eine entscheidende Rolle beim Umbruch einnehmen.

München - Der FC Bayern plant weiter für die Zeit nach der international noch hochwertigen Fußball-Flügelzange Franck Ribéry/Arjen Robben. Durch die Verpflichtung des 21 Jahre alten Serge Gnabry sicherten sich die Münchner am Sonntag die Dienste eines hoffnungsvollen Flügelstürmer. „Wir freuen uns, dass in Serge Gnabry ein weiterer junger, deutscher Nationalspieler zum FC Bayern kommt. Serge hat in Bremen eine sehr gute Entwicklung genommen“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf der Vereins-Homepage.

 

Gnabry, der bei Werder Bremen in der vergangenen Woche von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht hatte, erhält bei den Münchnern einen Dreijahresvertrag. Spekuliert wurde über eine Ablösesumme von acht Millionen Euro für den Olympia-Silbermedaillengewinner.

Mit sechs Treffern war Gnabry 2016 in Rio zusammen mit Nils Petersen Torschützenkönig. Zuletzt wurde Gnabry vor allem mit 1899 Hoffenheim in Verbindung gebracht - aber dann schlug doch der Rekordmeister zu.

In Bremen reifte Gnabry zum Nationalspieler

„Es ist eine große Ehre, Teil des FC Bayern zu werden. Vor mir liegt eine spannende Zeit, auf die ich mich sehr freue“, äußerte Gnabry. Der Mittelfeldakteur, der nach den Olympischen Spielen für geschätzte fünf Millionen Euro vom FC Arsenal an die Weser gewechselt war, erzielte in 27 Bundesligapartien elf Tore. Er behalte „Werder im Herzen“, sagte Gnabry, der einen Großteil seiner Jugend in London verbrachte.

In Bremen reifte Gnabry zum Nationalspieler. Unter Joachim Löw kam er zu bislang zwei Einsätzen und drei Toren. Er steht allerdings nicht im akutellen Aufgebot für den Confederations Cup in Russland, sondern soll die U21-Junioren des DFB bei der EM mit zum Titelgewinn führen.

Die Münchner arbeiten mit der Verpflichtung weiter am Umbruch auf den Außenbahnen. Denn die verletzungsanfälligen Topspieler Ribéry (34 Jahre) und Robben (33) sind im Spätherbst ihrer Karriere angelangt. Der ausgeliehene Kingsley Coman (20) wurde zuletzt fix von Juventus Turin verpflichtet. Durch den Zugang von Gnabry erhöht sich zugleich die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs des Brasilianers Douglas Costa (26). Trainer Carlo Ancelotti muss die Jungstars Coman und Gnabry nun vermehrt einbauen.

Der hochveranlagte Gnabry ist der dritte Neuzugang der Münchner nach den Hoffenheimern Niklas Süle (21 Jahre) und Sebastian Rudy (27). Nach zuletzt vielen Verpflichtungen von ausländischen Stars setzt der FC Bayern damit wieder verstärkt auf deutsche Nationalspieler. Auch der Name des Schalkers Leon Goretzka, dessen Vertrag in einem Jahr ausläuft, fällt immer wieder im Zusammenhang mit dem FC Bayern.

Gnabry hat damit seine Zukunft rechtzeitig vor der U21-EM geklärt. In Polen will der gebürtige Stuttgarter mit ivorischen Wurzeln mit der Auswahl von Trainer Stefan Kuntz den ersten Titel dieser Mannschaft seit dem von Bayern-Torwart Manuel Neuer und Co. im Jahr 2009 gewinnen.

Schon bei seinem Transfer nach Bremen war über einen späteren Wechsel nach München spekuliert worden. Er traue sich die Bayern „definitiv“ zu, sagte der 21-Jährige bereits im vergangenen Herbst. Nun kann er sich beweisen.