Die Uefa plant einen neuen Wettbewerb für Nationalteams. Nach der WM 2018 soll eine Nationenliga starten, dabei sollen auch Tickets für Welt- und Europameisterschaften vergeben werden. Deutschland würde in der Top-Division starten.

Die Uefa plant einen neuen Wettbewerb für Nationalteams. Nach der WM 2018 soll eine Nationenliga starten, dabei sollen auch Tickets für Welt- und Europameisterschaften vergeben werden. Deutschland würde in der Top-Division starten.

 

Astana - Die Uefa treibt die nächste Revolution voran und will neben der EM einen zweiten großen Europa-Titel für Nationalteams vergeben. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union verabschiedete am Mittwoch in Astana eine Resolution für eine Nationenliga. Der Sieger des neuen Wettbewerbs soll erstmals nach der WM 2018 und alle zwei Jahre in Spielzeiten ohne großes Turnier gekürt werden, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Uefa-Kreisen erfuhr. Der Uefa-Kongress entscheidet am Donnerstag über den Antrag.

Innerhalb eines Jahres sollen dann Details vom Komitee für Nationalmannschaftswettbewerbe unter Vorsitz von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ausgearbeitet werden. In mehreren Divisionen mit Auf- und Abstieg soll ein Sieger der Nationenliga ausgespielt werden. Deutschland würde voraussichtlich in der Top-Staffel starten und hätte damit noch mehr Duelle mit den stärksten Teams des Kontinents.

In der Nationenliga sollen auch mehrere Tickets für WM und EM vergeben werden, die Qualifikationen für diese Großturniere bliebe allerdings bestehen. Die bisherigen Playoffspiele würden jedoch entfallen. „Wir versuchen, die Struktur des Kalenders zu optimieren, ohne weitere Termine hinzuzufügen“, sagte Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino, übereinstimmenden Medienberichten zufolge. „Es gibt Teams, gegen die jeder spielen will und andere Teams, denen es schwerfällt, die Gegner zu bekommen, die sie wollen.“

Die Setzliste der Nationenliga würde sich nach aktuellen Plänen unter anderem an den Länderkoeffizienten orientieren, Deutschland wäre damit neben anderen Top-Nationen wie Spanien oder England für die höchste Division qualifiziert. „Prinzipiell wären wir daran sehr interessiert“, sagte Greg Dyke, Vorsitzender des englischen Verbands FA, zu den Plänen diesen Monat. „Das Schwierige daran wären die Details, aber ich denke, dass die Nations League, in der wir gegen Top-Nationen spielen würden, sehr attraktiv wäre.“

In Dreier- und Vierergruppen gäbe es jeweils Hin- und Rückspiele, die Sieger der Gruppen aus der Top-Staffel sollen in einem Final Four aufeinandertreffen. Die Zahl der Freundschaftsspiele würde damit in diesen Jahren deutlich sinken, es sollen allerdings weiterhin Termine dafür freigehalten werden.

Die Pläne für eine Nationenliga bestehen bereits seit drei Jahren, es wäre nach der EM 2020 in 13 Austragungsländern die nächste Neuerung unter UEFA-Präsident Michel Platini. Das Anwärterfeld von zuletzt 32 Nationen für Spiele bei der EM in sechs Jahren habe sich inzwischen verkleinert, erklärte Infantino, ohne Namen von Rückziehern zu nennen. Er rechne mit rund 25 Verbänden, die im April eine formelle Bewerbung abgeben werden. Der Deutsche Fußball-Bund geht mit seinem Kandidaten München sowohl für das Finalpaket mit dem Endspiel und den beiden Halbfinals und als auch der Option mit drei Vorrunden-Spielen plus einem Achtel- oder Viertelfinale ins Rennen. Die Entscheidung über die Ausrichter fällt im September.