Während des Nato-Gipfels in Warschau haben mehrere hundert Menschen gegen das Militärbündnis demonstriert. Die Demonstranten kamen aus verschiedenen Ländern.

Warschau - Einige Hundert Menschen haben während des Nato-Gipfels in Warschau gegen das Militärbündnis demonstriert. Die Organisatoren von der deutsch-polnischen Friedensbewegung „No to War - No to Nato“ schätzten die Zahl der Teilnehmer am Samstag auf etwa 300. Sie forderten die Auflösung des Militärbündnisses. Unter den Demonstranten im Zentrum der polnischen Hauptstadt waren unter anderem Polen, Deutsche und US-Amerikaner.

 

Auch Vertreter der Linken im Bundestag waren nach Warschau gereist. Sie hatten mit einem größeren Protest gerechnet. „Die Nato hat in Polen ein hohes Ansehen“, sagte der Abgeordnete der Linken und Verteidigungsexperte Alexander Neu der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Demo. Zum Vergleich: Beim Nato-Gipfel 2009 in Baden-Baden und Straßburg hatten Tausende Menschen protestiert.

Einige Dutzend Polizisten sicherten den Protest am Samstag. Insgesamt sind während des Nato-Gipfels in Warschau 10 000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Medienberichten zufolge gibt allein das Innenministerium etwa 11 Millionen Euro zur Sicherung der zwei Gipfel-Tage aus. Die Kosten des Gipfels werden auf etwa 36 Millionen Euro geschätzt.