Die Nato hat auf ihrem Gipfel in Warschau beschlossen, Afghanistan weiter zu unterstützen. Ursprünglich war für 2016 ein weitreichender Truppenabzug geplant. Die prekäre Lage des Landes hat allerdings zu einem Umdenken geführt.

Warschau - Angesichts der prekären Sicherheitslage in Afghanistan hat die Nato eine weitere Unterstützung für das Land beschlossen. Die Einigung vom Gipfel am Samstag in Warschau sieht die Fortführung der Nato-Trainingsmission Resolute Support (RS) über 2016 hinaus vor sowie die Finanzierung der afghanischen Streitkräfte bis Ende 2020. „Afghanistan macht Fortschritt und dieser Fortschritt muss weitergehen“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg.

 

Geplanter Truppenabzug vom Tisch

Resolute Support hatte Anfang 2015 die langjährige Vorgängermission ISAF abgelöst. Die Deutschen stellen dazu bis zu 980 Mann, unter ihnen sind um die 40 Berater.

Etliche Nato-Partner wie Deutschland und die USA hatten für 2016 eigentlich einen weitreichenden Truppenabzug aus dem Land am Hindukusch geplant. Die anhaltende Gewalt der radikal-islamischen Taliban-Rebellen und vor allem die vorübergehende Eroberung der nordafghanischen Provinzhauptstadt Kundus führten aber zu einem Umdenken.