Die Fördermittel reichten gerade mal für die laufenden Aktivitäten, kritisiert der Vorsitzende des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald, Armin Mößner. Gleichwohl wird allerlei Neues geboten, um Besucher anzulocken. Ein Überblick.

Mit Fördergeldern für die Naturparke im Land sei es derzeit nicht weit her, sagte der Murrhardter Bürgermeister und Vorsitzende des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald, Armin Mößner, in einem Online-Pressegespräch zu den aktuellen Entwicklungen im Naturpark. Mit maximal 80 000 Euro an Zuschüssen rechne man seitens des Naturparks in diesem Jahr. „Das reicht gerade so für die laufenden Veranstaltungen.“ Dennoch tut sich einiges.

 

Naturpark-Kindergärten Neu im Angebot des Naturparks sind zwei zusätzliche zertifizierte Naturpark-Kindergärten, die in diesem Jahr zu den bereits bestehenden 15 im gesamten Naturparkgebiet dazu kommen. Es bleibe wichtig, den Kindern möglichst früh eine Vorstellung zu vermitteln von den grundlegenden landschaftlichen Zusammenhängen. Deshalb sollen, so sagte der Naturparkgeschäftsführer Karl-Dieter Diemer, auch noch weitere Naturpark-Kindergärten folgen.

Naturparkführer In vollem Gang sei auch der neue Lehrgang für künftige Naturparkführer, berichtet die Projektmanagerin Elena Schick. Hier sei personell durch Corona ein gewisser Schwund zu verzeichnen gewesen – was bei mehr als 100 Veranstaltungen mit insgesamt an die 30 000 Besuchern nicht einfach zu bewältigen sei. Sollten die offenbar sehr engagiert ans Ausbildungswerk gegangenen 24 Lehrgangsteilnehmer im Herbst ihre Prüfungen erfolgreich ablegen, dann werde sich das Gesamtteam von derzeit 25 Naturparkführern im Schwäbisch-Fränkischen Wald annähernd verdoppeln.

Naturparkmärkte Mit Erfolg sind auch die Naturparkmärkte in die neue Saison gestartet, heißt es.

Allein am vergangenen Wochenende seien in Welzheim rund 3000 Besucher registriert worden. Insgesamt sind in diesem Jahr sechs Märkte geplant, einer mehr als im Vorjahr. Vertreten sind dabei jeweils 40 bis 60 Betriebe mit ihren Ständen. Diemer: „Das ist unser Flaggschiff für die regionale Produktvermarktung und dafür, was es im Naturpark alles gibt.“

Naturpark-Vespertouren „Regionale Köstlichkeiten genießen und den Naturpark entdecken“, so lautet das Motto der im vergangenen Jahr neu eingeführten Naturpark-Vespertouren im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Bei diesen Touren können die Teilnehmer wandernd die Vielfalt der Natur und die zugleich auch einen Teil der regionalen Köstlichkeiten entdecken. Das Prinzip: die teilnehmenden Betriebe stellen ein Vesperangebot mit eigenen und regionalen Produkten zusammen. Vom selbst gemachten Brot über Wurst, Gemüse bis hin zu verschiedenen Käsesorten, Obst oder Limonaden. Dazu kommt ein Vorschlag für eine Wandertour, die am jeweiligen Betrieb oder in der näheren Umgebung startet und dort auch wieder endet.

Mit den Naturpark-Vespertouren würden regional wirtschaftende Betriebe und deren kleinbäuerliche Strukturen unterstützt, heißt es seitens der Naturpark-Geschäftsstelle. „Dadurch werden die regionalen Wertschöpfungsketten angeregt und im Idealfall langfristig erhalten.“ Der nächste Termin für eine solche Vespertour ist am Sonntag, 4. Juni. Beteiligt sind dann der Gasthof Siller in Spiegelberg-Vorderbüchelberg, der Kuhnweiler Hof in Großerlach, der Gsälzladen Fleisch in Pfedelbach-Buchhorn und Kartoffel-Heinz in Murrhardt-Fornsbach. Wichtig: das Vesperpaket muss drei bis fünf Tage vor der Tour bei den Anbietern bestellt werden. Informationen auch über die jeweiligen Wandertouren gibt es auf den Internetseiten des Naturparks.

Inklusive Wanderbotschafter Der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald soll, so eine der Zielsetzungen, für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein. Bereits im Jahr 2018 startete das zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt „Inklusive Wanderbotschafter im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald“. Mittels geprüfter Wegstrecken sollte unter anderem Rollstuhlfahrern die selbstständige Nutzung von Wanderwegen ermöglicht werden. Zur Qualitätssicherung wurden ehrenamtliche Wanderbotschafter geschult. Sie testeten und bewerteten Wege, die nach erfolgreicher Prüfung als Wanderwege für mobilitätseingeschränkte Menschen angeboten und ausgeschildert wurden. Inzwischen gibt es im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald 13 dieser Touren für alle. Die jüngste im Bunde wurde bei Allmersbach eingeweiht.

Naturpark „Bewusst Wild“ Ganz neu mit dabei ist der Naturpark bei der im Südschwarzwald entwickelten Aktion „Bewusst wild“. Dabei gehe es um einen reflektierten Umgang mit Wild und die Sensibilisierung für das Wild im Park, berichtete Franziska Hornung, die Projektmanagerin für den Bereich Biodiversität, Naturschutz und Landschaftspflege. Als offiziellen Auftakt werde es am 20. Juni eine digitale Konferenz mit allen Akteuren in den Landschaften des Parks geben. Für den schonenden Umgang mit den Wildtieren und Rücksicht auf deren Ruhe- und Rückzugsgebiete werde dann mit Flyern und Postern, aber auch mittels Infoständen etwa bei kommenden Naturparkmärkten geworben.

Informationen online: www.naturpark-sfw.de ; https://q-vadis-schwaebischerwald.com