Am Hochvogel droht ein gewaltiger Felssturz. Forscher überwachen die Bewegungen des Allgäugipfels mit hochsensiblen Sensoren. Was verraten die Töne, die solche Messgeräte aufzeichnen? Und wann wird es gefährlich?
München - Der Riss quer durch den Gipfel des Hochvogels im Allgäu ist kaum zu übersehen. In 2592 Meter Höhe klaffen auf einer Länge von 30 Metern der Nordwest- und der Südost-Teil des Kalkgesteins zwei bis sechs Meter breit auseinander. Unten haben sich in rund zehn Meter Tiefe herabstürzende Felsblöcke in diesem riesigen Spalt verkeilt. Sie werden dort nicht bleiben, sondern weiter abrutschen. Schließlich reißt der Fels immer weiter auf. Allein zwischen 2014 und 2020 klafften die beiden Seiten des Gesteins 35 Zentimeter weiter auseinander, berichten Johannes Leinauer und seine Kollegen von der Technischen Universität München (TUM) in der Fachzeitschrift „Geomechanics and Tunneling“.