Das Umweltamt der Stadt hat Bäume und Büsche an der Egelseer Heide stark zurückschneiden lassen, um an den Felswänden mehr sonnige Plätze für seltene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen.

Rotenberg - Spaziergänger auf dem Karl-Münchinger-Weg unterhalb der Egelseer Heide kommen ins Grübeln. Am Wegrand lagern Stapel mit Grünschnitt, die Bäume vor der Felswand sind stark gestutzt, einige Büsche und Bäume gefällt. Eine morsche Ruhebank ist abgebaut. Der Blick auf die Gesteinsschichten ist nun wieder frei. Ein Plakat des Amts für Umweltschutz informiert die Bürgerinnen und Bürger über das Ziel der Freischneidemaßnahmen. Sie sind ein Teil des neuen Artenschutzkonzepts, das Renate Kübler vom Umweltamt, den Bezirksbeiräten in Ober- und Untertürkheim vorgestellt hat.

 

Schützenswerte Biotope

Der Felsenbereich der Egelseer Heide gehört zu den besonders schützenswerten Biotopen in Stuttgart. Mit dem Rückschnitt soll die größtenteils zugewachsene Felswand freigestellt und dauerhaft freigehalten werden. Die sonnigen Plätze kommen beispielsweise den Larven der seltenen Ameisenjungfer zu Gute, die sich unter sonnigen Felsüberhängen wohlfühlen. Auch die Bergaster wird von der Ausputzaktion profitieren. Nicht betroffen von den Grünschnittmaßnahmen ist die Freizeitfläche mit dem Grillplatz und auch die Obstbaumreihen in den Wiesen bleiben erhalten. Freizeit und Naturschutz soll im Einklang miteinander existieren. Durch vorangegangene Pflegemaßnahmen fühlen sich auf den Wiesen der Egelseer Heide seltene Wildbienen und Schmetterlinge wieder heimisch. Sie sollen weiter gefördert werden, indem die Mahd auf den nicht so stark freizeitlich genutzten Flächen auf ein- bis zweimal jährlich reduziert wird.

Auch der Kapf oberhalb Uhlbachs ist als Aussichtsplatz bekannt. Zukünftig soll er auch für Tiere und Pflanzen attraktiver werden: Zu dicht stehende oder nicht heimische Gehölze werden jetzt entfernt und die Wiesenmahd wird in großen Teilen auch hier auf zwei Mal reduziert.