Stirbt der Maui-Delfin bald aus? Nur noch rund 100 Exemplare ziehen vor der Nordinsel Neuseelands ihre Kreise.

London/Aberdeen - Nur noch rund 100 Exemplare des Maui-Delfins ziehen vor der Nordinsel Neuseelands ihre Kreise. Damit ist der weltweit seltenste Delfin nach Angaben von Naturschützern akut vom Aussterben bedroht.

 

Die Organisation Nabu International hat jetzt auf einer internationalen Artenschutzkonferenz im schottischen Aberdeen Alarm geschlagen. Die Tiere müssten besser geschützt werden, die Fischerei mit Schlepp- und Kiemennetzen, in denen sich die Delfine als Beifang verheddern, müsse aufhören.

Vor Neuseeland sei die Population der ausschließlich dort lebenden Hector-Delfine von einst 29.000 seit Einführung der Schleppnetzfischerei in den 1970er Jahren auf weniger als 8000 zurückgegangen. Die Maui-Delfine sind eine Unterart des Hector-Delfins. Jedes Jahr gingen schätzungsweise mehr als 40 dieser Meeressäuger in den Fischernetzen ein. „Das ist 40 Mal mehr, als die Art vertragen kann“, teilte der Nabu International am Donnerstag mit. Die Schutzmaßnahmen Neuseelands reichten bei weitem nicht aus.

Diese Delfine vermehren sich nach Angaben der Naturschützer sehr langsam. Sie brauchen sechs bis neun Jahre bis zur Geschlechtsreife, die Weibchen bekommen nur alle zwei bis vier Jahre Junge.