Nach einer Strafanzeige von Heino zeigt sich Rapper Jan Delay ziemlich kleinlaut. Er habe sich „ein bisschen im Ton vergriffen“, als er den Volksmusiker einen „Nazi“ nannte.

Nach einer Strafanzeige von Heino zeigt sich Rapper Jan Delay ziemlich kleinlaut. Er habe sich „ein bisschen im Ton vergriffen“, als er den Volksmusiker einen „Nazi“ nannte.

 

Berlin - Popsänger Jan Delay (37) bereut es, den Volksmusiker Heino (75) als „Nazi“ bezeichnet zu haben. „Natürlich“, sagte Delay am Freitagabend knapp auf die Frage danach in der ZDF-Sendung „Aspekte“. „Es hätte mir Einiges erspart.“ Auf Anraten von Juristen sage er lieber nichts mehr zu dem Thema, „außer dass ich mich ein bisschen im Ton vergriffen habe“. Die Äußerung sei bei einem Presse-Termin zu seinem neuen Album gefallen. „Ich denke halt, ich rede mit den Leuten da über Musik. Und da bin ich wohl verbal ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen.“ Nun gebe es ein laufendes Verfahren, fuhr Delay fort. „Und ich kenne mich mit laufenden Verfahren nicht aus. Da muss ich mir Leute holen, die mich da beraten.“

Shitstorm im Netz kümmert Jan Delay wenig

Die Entrüstung im Netz stört den Rapper offenbar weniger: „Was Shitstorms angeht, das bin ich eigentlich gewöhnt, da habe ich einen ziemlich guten, großen Regenschirm“, sagte Delay in der ZDF-Sendung. Heino hatte den Vorwurf weit von sich gewiesen und Anzeige wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung gegen Delay erstattet. „Ich bin 1938 geboren, ich habe meinen Vater selbst im Krieg verloren, und da kann ich von daher schon gar kein Nazi sein, und wenn wirklich einer das behauptet, dann muss ich Strafanzeige stellen“, hatte Heino dem Rundfunksender NDR 90,3 zum Thema gesagt.

In einem Interview der österreichischen Zeitung „Die Presse“ hatte sich Delay zu den Interpretationen verschiedener Rock- und Popsongs geäußert, die Heino 2013 veröffentlicht hatte: „Alle sagten plötzlich: Ist doch lustig, ist doch Heino. Nee, das ist ein Nazi. Das vergessen die meisten Leute, wenn die Leute über Heino reden.“