Die Cleveland Cavaliers sind zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte NBA-Champion. Das Team gewann das entscheidende siebte Spiel der Finalserie bei Titelverteidiger Golden State Warriors. Das lag vor allem an einem Spieler, der in der letzten Partie Basketball-Geschichte schrieb.

Oakland - Es benötigt schon gewaltige Gefühle, um einen Hünen von 2,03 Meter sowie 115 Kilo in sich zusammen sinken zu lassen und in einen schluchzenden Haufen Elend zu verwandeln. Genau solche Gefühle übermannten aber am Sonntagabend (Ortszeit) LeBron James mit dem Abpfiff des letzten Spiels im NBA-Finale gegen die Golden State Warriors, Gefühle, die sich über viele Jahre sowie über eine der am härtesten umkämpften Finalserien angestaut hatten, welche die US Basketball-Liga NBA je gesehen hat.

 

„Es waren viele Dinge, die für mich da zusammen kamen“, sagte James später bei der Pressekonferenz nach dem 93:89-Sieg in Oakland, mit dem Meisterschaftspokal vor sich sowie der Trophäe für den wertvollsten Spieler des Finales, mit einer Zigarre im Mund und dem abgeschnittenen Netz um den Hals. Da war das unwahrscheinliche Comeback gegen eine vermeintlich überlegene Mannschaft; da war die Tatsache, dass er gerade für seine Heimatstadt Cleveland die erste Sport-Meisterschaft seit 52 Jahren gewonnen hatte; aber da war vor allem auch die Befriedigung, es allen gezeigt zu haben.

„Mir gingen alle die Leute durch den Kopf, die nach allem, was ich geleistet habe, noch immer an mir gezweifelt haben“, sagte James, der so entspannt wirkte, wie noch nie in einem Raum voller Journalisten. James sprach von den vielen Skeptikern, die trotz zweier NBA Titel und vier Auszeichnungen als wertvollster Spieler der Liga noch immer nicht wahrhaben wollten, dass „der Auserwählte“, wie sein Sponsor Nike ihn schon einmal nannte, der wohl größte Spieler seiner Generation ist.

Daran zweifelt nach diesem Sonntag nun wohl niemand mehr. Stellvertretend für die amerikanische Sportöffentlichkeit nannte Magic Johnson, selbst einer der größten Basketball-Spieler der Geschichte, James einen der „fünf besten Spieler aller Zeiten.“