Audi-Chef Stadler setzt auf einen ungebrochenen Autoboom in den nächsten Jahren.

Neckarsulm - Audi rüstet sich für einen langanhaltenden Autoboom und stockt die Belegschaft kräftig auf. „Um unseren ambitionierten Wachstumskurs zu realisieren, brauchen wir viele kluge Köpfe in unserem Unternehmen“, sagte Audi-Chef Rupert Stadler am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Neckarsulm. Allein in Deutschland werde die VW-Tochter in diesem Jahr mindestens 2200 neue Mitarbeiter einstellen. Die Ingolstädter holen sich 1200 neue Experten vor allem für Elektromobilität und Leichtbau ins Boot. Außerdem werden mindestens 300 Leiharbeiter fest angestellt und knapp 700 Jugendliche beginnen eine Ausbildung. „Wir planen, bis 2020 rund 10.000 neue Stellen zu schaffen“, sagte Stadler.

 

China ist für Audi der wichtigste Markt

Derzeit arbeiten weltweit fast 61.000 Menschen bei Audi, 46.700 davon in Deutschland. „Wir erwarten langfristig weiter Wachstum, auch über das Jahr 2015 hinaus“, sagte Stadler. Auch in China befürchtet der Manager keine Abkühlung. „Wir gehen davon aus, dass der chinesische Automobilmarkt mittelfristig weiter mit hohem Tempo wachsen wird.“ Die Volksrepublik ist für Audi der wichtigste Markt, in diesem Jahr sollen dort 280.000 Autos verkauft werden. Die hohe Nachfrage und die Weiterentwicklung von Zukunftstechnologien stellen Audi allerdings vor große Herausforderungen. Das Unternehmen müsse einen „Quantensprung“ in der Produktion bewältigen, sagte Stadler. „Mit unseren bisherigen Kapazitäten werden wir bald an die Grenzen stoßen.“

Auch Audi-Standort in Ungarn wird erweitert

Bis 2015 wollen die Bayern mehr als elf Milliarden Euro in den Ausbau der Produktion und in neue Modelle investieren. Im chinesischen Changchun können künftig bis zu 300.000 Autos gebaut werden, die Erweiterung des Werkes ist fast abgeschlossen. „Neben der reinen Kapazitätsaufstockung bauen wir in China verschiedene Kompetenzen auf“, sagte Stadler. „Dazu gehören Vertriebsspezialisten genauso wie Entwicklungs- und Elektronikfachleute.“

Auch der Audi-Standort in Ungarn wird in den nächsten Jahren erweitert. Ob Audi auch ein Werk in den USA bauen wird, ließ Stadler aber weiter offen. „Mit einem dynamischen Start haben wir das neue Jahr eingeläutet“, sagte Stadler. Trotz Risiken angesichts der Krise in Japan und wachsenden Rohstoffpreisen rechnen die Ingolstädter nach 2010 mit einem weiteren Rekordjahr. 1,2 Millionen Autos sollen 2011 verkauft werden (2010: 1,09 Millionen). Eine genaue Umsatz- und Ergebnisprognose gab Stadler aber auch am Donnerstag nicht.