Flusssurfen in Städten boomt derzeit immens. Die Welle könnte die Idee von der „Stadt am Fluss“ endlich in Stuttgart voranbringen – und das spießbürgerliche Image der Stadt aufbessern, kommentiert unsere Autorin Nina Ayerle.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - Die Eisbachwelle in München ist ein Touristen-Highlight – und längst nicht nur für Fans des Surfens. Angelegt wurde diese einst wohl in einer halb legalen Nacht-und-Nebel-Aktion. Das aber lehnen die Macher der Neckarwelle definitiv ab. Im Gegenteil: Bei dem Stuttgarter Projekt scheint jede Eventualität von den Ingenieuren und Architekten berechnet und berücksichtigt zu sein. Arg viel schiefgehen kann da wohl nicht mehr.

 

Die Surfwelle würde viele Fans anlocken

Dazu kommt: Flusssurfen in Städten boomt derzeit immens. Pforzheim, Nürnberg und Hannover planen solche Wellen-Anlagen. Und ja, für eine Stadt ist das ein tolles Projekt. Es würde Stuttgart, das ja immer wieder mit einem spießbürgerlichen Image zu kämpfen hat, also durchaus guttun. Fast wäre man ein bisschen sexy. Und gerade für Untertürkheim wäre die Welle eine Aufwertung. Denn Surfen ist vor allem auch eine Zuschauerattraktion. Das lockt viele Fans an.

Längst bedeutet Sport gerade für junge Leute nicht mehr nur, zum Handball, Fußball oder zum Turnen zu gehen. Heute fährt man auch Downhill, skatet oder hangelt sich an Hauswänden in der Stadt entlang, Parkour nennt sich das. Diese Trends hat man in der Stadt auch längst erkannt und unterstützt diese Sportarten. Auch sie sind es, die eine Stadt für junge Menschen attraktiv machen. Der Bau einer Neckarwelle wäre ein weiteres Highlight in der Reihe dieser Trendsports. Zumal die Stadt wohl selten die Gelegenheit hat, mit einer derart engagierten und professionellen Gruppe zusammenzuarbeiten.

Von der „Stadt am Fluss“ träumt man in Stuttgart schon viel zu lange

Keine Frage: Die veranschlagten 4,2 Millionen Euro sind viel Geld. In der Stadt gibt es viele Sportvereine, die für eine solche Summe Schlange stehen würden. Aber seit Jahren träumt man in Stuttgart auch von der „Stadt am Fluss“. Die Neckarwelle wäre endlich ein Projekt, das diese Idee entscheidend voranbringen könnte. Sie würde den Aufenthalt am Neckar an einer Stelle beispielhaft attraktiv machen. Für ein Projekt mit einem derart hohen Imagefaktor könnte man sicher auch potente Investoren gewinnen.