Ein Erdbeben legt die Stromversorgung im Kernkraftwerk Neckarwestheim lahm und radioaktive Strahlung tritt aus: Dieses Katastrophenszenario wird derzeit geprobt. Es ist eine der größten Übungen dieser Art.

Stuttgart - Ausgehend von einem schweren Störfall im Kernkraftwerk Neckarwestheim (Landkreis Heilbronn) üben Behörden des Bundes und Landes den radiologischen Katastrophenschutz.

 

Am Dienstag begann der Test: Ein fiktives Erdbeben hatte einen Stromausfall im Kraftwerk verursacht, wie ein Sprecher des Bundesamts für Strahlenschutz sagte. Am Donnerstag soll der Austritt von radioaktiver Strahlung simuliert werden. Dann werden Messteams in Hubschraubern und am Boden unterwegs sein.

Vor allem die Zusammenarbeit im Lagezentrum wird geprobt

Es sei eine der größten Übungen dieser Art, so eine Sprecherin der Behörde. Dabei soll vor allem die Zusammenarbeit im neuen Radiologischen Lagezentrum erprobt werden. Dieser Krisenstab unter Leitung des Bundesumweltministeriums wird etwa bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk aktiv und sammelt Daten zum Ereignis. Aus ihnen kann die Zugbahn einer radioaktiven Wolke vorhergesagt werden.

Die Einrichtung des Lagezentrums wurde im 2017 verabschiedeten Strahlenschutzgesetz festgelegt. An der Übung beteiligt sind unter anderem das Bundesumweltministerium, das Bundesamt für Strahlenschutz sowie das Innen- und Umweltministerium in Baden-Württemberg.