Seit Tagen wird über das neue und teilweise schwer zumutbare Album der Söhne Mannheims und Xavier Naidoo diskutiert. Nun hat sich auch TV-Satiriker Jan Böhmermann in die Diskussion eingeschalten.

Stuttgart - Jan Böhmermann hat es wieder getan. In einer seiner Show „Neo Magazin Royale“ hat er am Donnerstagabend eine neue Parodie veröffentlicht. Zielscheibe diesmal: Das neue Album von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims „MannHeim“.

 

Mit Sonnenbrille, Jackett, gesenktem Blick und einem Aluhut auf dem Kopf sieht man Böhmermann auf einer Bühne stehen und (fiktive) Songs aus dem neuen Album singen wie: „20.000 Chemtrails über dem Meer“ oder „Alles kann besser werden (ohne all die Volksverräter auf Erden)“.

Aus dem Off ertönen immer wieder Kaufempfehlungen für das neue „nicht antisemitische Hitalbum ‚Death to Israel’“ von „Deutschlands bekanntestem Amerika-Kritiker Xavier Naidoo und den Hurensöhnen Mannheims“, das „jeden Tag Montagsdemo in deinen CD-Player“ bringe und mit dem Lutz-Bachmann-Preis für „nicht entartete Kunst“ ausgezeichnet worden sei.

Zur Untermalung der Glaubwürdigkeit wird die „Fachpresse“ zitiert. So zum Beispiel Maler und Lebenskünstler Adolf Hitler, der bemerkt: „Ich bin ja kein Nazi, aber ich finde die Platte echt stark“. Oder Deutschlands einziger unabhängiger Journalist, Jürgen Elsässer: „Endlich singt’s mal einer“.

Wurde Böhmermanns Video gelöscht?

Einen ähnlichen Ton schlägt Böhmermann auch auf seiner Facebook-Seite an, auf der er das Video offenbar bereits am Donnerstag veröffentlicht hat – bis es aus bislang unbekannten Gründen gelöscht wurde. In einem neuen Post moniert er zwischen unzähligen Ausrufezeichen, wütenden Smileys und Großbuchstaben: „Ich habe mich DEUTLICH auf die Seite von XAVIER NAIDOO und den SÖHNE MANNHEIMS gestellt, sowie generell auf die SEITE VON GANZ MANNHEIM!“ Weiter heißt es: „KLARSTELLUNG: Xavier Naidoo und die söhne mannheims sind NICHT ANTISEMITISCH, KEINE Verschwörungstheoretiker! WER WAS ANDERES SAGT IST HETZE!!!!!“

Böhmermann schaltet sich mit seinem Video in eine altbekannte Diskussion über den umstrittenen Xavier Naidoo ein, die in dieser Woche durch die Veröffentlichung des neuen Albums neuen Wind bekommen hat. Wurde dieser bereits nach einer Rede auf einer Reichsbürger-Kundgebung scharf kritisiert, fühlten sich viele seiner Kritiker durch die Songs auf dem neuen Album bestätigt. Allen voran das Stück „Marionetten“, das mit Zeilen wie „Wie lange wollt ihr noch Marionette sein?/ Seht ihr nicht, ihr seid nur Steigbügelhalter“ durchaus Assoziationen zu rechtspopulistischen Themen wecken könnte.

Das bestätigt etwa ein Blick auf populistische Medien. So schreibt etwa Politmagazin Compact in Bezug auf das neue Album: „Danke Xavier, dass Du Dir nicht den Mund verbieten lässt. Du und wir wissen: Dieser Weg wird kein leichter sein. Deine Stimme ist eine ganz wichtige Kugel in unserem Kampf für Souveränität und Freiheit für Deutschland.“