Hunderte von Neonazis und „Reichsbürgern“ sind legal im Besitz von Waffen. Das will der Staat nicht länger dulden. Leute aus dem rechten Milieu sollen ihre Waffenlizenzen verlieren. Das ist in der Praxis aber nicht immer einfach.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Manchmal ist Waffeneinsatz vonnöten, um Leute aus der rechten Szene zu entwaffnen. Das illustrierte ein dramatischer Zwischenfall vor wenigen Tagen: Am 20. April rückte die Polizei zu einer Razzia in Boxberg-Bobstadt (Main-Tauber-Kreis) an. Ziel war ein 54-jähriger Mann, der als „Reichsbürger“ gilt. Infolge einer Vorstrafe wegen Körperverletzung sollte ihm die Waffenbesitzkarte für eine Pistole entzogen werden. Es kam zu einer wilden Schießerei – angeblich dem längsten Schusswechsel mit der Polizei seit der Festnahme des RAF-Terroristen Andreas Baader 1972 in Frankfurt. Wie kann der Staat verhindern, dass solche Leute legal Waffen besitzen?