Der Streamingriese Netflix wird den Erfolgs-Thriller „The Guilty“ mit Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal neu verfilmen. Das dänische Original war bereits im Oscar-Rennen.
Los Angeles - Netflix hat sich ein Prestigeprojekt gesichert: Der Streamingriese wird den dänischen Erfolgs-Thriller „The Guilty“ mit Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal (39, „Brokeback Mountain“) und Regisseur Antoine Fuqua (54, „Training Day“) neu auflegen. Der Produktionsstart sei laut Medienberichten noch für dieses Jahr geplant.
Gyllenhaal, der auch als Produzent mitwirkt, wird den Polizisten Joe Bayler spielen, der in einer Notrufzentrale Dienst hat. Er nimmt den Anruf einer Person in Lebensgefahr entgegen, der sein Leben verändert. Der gesamte Film dreht sich um diese eine lebensbedrohliche Situation, aus der Bayler einen Ausweg suchen muss.
Gefilmtes Kammerspiel
Vorlage ist der kammerspielartige Thriller „The Guilty“ von 2018. Den Film, der im dänischen Original „Den skyldige“ heißt, hat der Regisseur Gustav Möller inszeniert. Er gewann mehrere Publikumspreise und ging als dänischer Beitrag für den Auslands-Oscar ins Rennen.
Er könne es kaum erwarten, wieder mit Fuqua zusammenzuarbeiten, sagte Gyllenhaal laut einer Mitteilung. 2015 hatten sie gemeinsam das packende Box-Drama „Southpaw“ gedreht. Gyllenhaal war zuletzt als Mysterio in „Spider-Man: Far From Home“ auf der Leinwand zu sehen.
Der auf einen Raum beschränkte und in Echtzeit erzählte Thriller ist bereits im Original ein nervenzehrendes Kammerspiel: Eine Frau wurde entführt worden, der Polizist Ager Holm arbeitet gegen die Zeit, umsichtig, schnell, routiniert und nur mit der Hilfe seines Telefons. Jaspar Spannings Kamera bleibt meistens ganz nah an seinem Gesicht. So ruhig, so konzentriert er auch scheint, so nervös ist er – ihn erwartet ein Dienstaufsichtsverfahren wegen tödlicher Schüsse. Unfall? Notwehr? Absicht?
Stimmen bestimmen das Spiel
Den Publikumspreis bekam die Charakterstudie eines Mannes unter Druck beim Sundance Festival. Selbstbewusst, arrogant, zynisch, effizient spielt im Original Jakob Cedergren den Polizisten nuanciert. Er ist (fast) alleine im Bild, recherchiert, koordiniert, hakt unerbittlich nach, bittet in der Einsatzzentrale um Hilfe. So kommen weitere Figuren ins Spiel – aber nur durch ihre Stimmen. Abrupt abbrechende Gespräche, unvorhersehbare Wendungen, das enervierende Tuten toter Leitungen und eine geschickte Dramaturgie sorgen für Spannungsaufbau. Als man zu begreifen meint, wie alles zusammenhängt, schlägt der Plot noch einen ganz unerwarteten, schockierenden Haken.