Streamingdienst-Anbieter gehen regelmäßig Einnahmen durch die Lappen, weil User ihre Konten mit Freunden teilen. Das könnte sich bald ändern.

Digital Desk: Beate Grünewald (bpu)

Stuttgart - Ob Netflix, HBO oder Amazon Prime: Es ist wohl ein offenes Geheimnis, dass sich Freunde und Familienmitglieder ihre Accounts für Internetdienste teilen. Jedes Abonnement kostet Geld und wer sein Abo teilt, der spart – so die einfach Logik der Sparfüchse. Doch dem Anbieter gehen dadurch wichtige Einnahmen verloren. Das könnte sich bald ändern.

 

Auf der Technikmesse CES in Las Vegas hat die Technologiefirma Synamedia ein neues System namens „Credentials Sharing Insight“ vorgestellt, mit dem die geteilten Konten aufgespürt und zugeordnet werden können. Es wäre denkbar, dass Streamingdienst-Anbieter künftig Abonnenten sperrt, die ihre Passwörter nachweislich teilen. Dazu sagte Jean Marc Racine von Synamedia: „Das Teilen von Berechtigungsnachweisen wird zu teuer, um es zu ignorieren.“

Künstliche Intelligenz wertet Benutzerdaten aus

Das Programm wertet mit künstlicher Intelligenz verschiedene Daten wie Ort, Zeit und Inhalt eines jeden Kontos aus und versucht so, geteilte Konten aufzuspüren. Streamingdienste würden Synamedia also für die Analyse der Benutzerdaten bezahlen. Im Interview mit „The Verge“ erklärte Racine ein typischer Fall könne ein Abonnent sein, der mit einem Account Inhalte an der Ost- und gleichzeitig an der Westküste der USA anschaue. „Es ist unwahrscheinlich, dass es sich um dieselbe Person handelt.“