Die Stadt will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass 600 weitere Fahrzeuge angestöpselt werden können. Die deutliche Mehrheit der Stadt begrüßt das Vorhaben, aber es gibt auch Kritik.

Stuttgart - Schon 2020 könnte es in Stuttgart so viele Elektromobile und einstöpselbare Hybridfahrzeuge geben, dass rund 500 öffentliche Wechselstrom-Ladesäulen mit 1000 Anschlussmöglichkeiten benötigt werden, glaubt die Stadtverwaltung. Daher wird sie den Ausbau der Lademöglichkeiten vorantreiben. Am Dienstag gab der Ausschuss für Umwelt und Technik grünes Licht, zusätzlich zu rund 200 bestehenden Normalladesäulen auf Wechselstrombasis bis zu 300 weitere Säulen mit je zwei Ladepunkten einrichten zu lassen.

 

SPD wünscht sich schöne Säulen

Die Verwaltung setzt dabei auf Vorschläge von möglichen Investoren. Dagegen wird sie das Interesse am Bau von bis zu 30 Schnellladesäulen für höhere Leistung gezielt ermitteln. Passende Standorte dafür hat sie selbst gesucht und will sie mit den Bezirksbeiräten besprechen. Grund: Für solche Säulen muss das Stromnetz örtlich besonders leistungsfähig sein.

Jahrelang sei Stuttgart beim Angebot von Ladesäulen weit vorn gelegen, als es sich noch um Neuland handelte, erklärte die Stadtverwaltung. Nun gehe es in die Phase des Dauerbetriebs und Ausbaus. Die Stadträte zogen mehrheitlich mit, obwohl manche glauben, dass das auf Ladesäulen angewiesene Elektromobil von Autos abgelöst wird, die von einer mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzelle angetrieben werden. In Ballungsräumen müsse man diesen Ausbau aber machen, meinte die CDU. Die Grünen legten Wert darauf, dass die Säulen nicht Fußwege zustellen. Die SPD sorgte sich um unschöne Säulen und Container mit Speicherbatterien für Schnellladepunkte.

SÖS/Linke lehnen Ausbau ab

Aber nur zwei Stadträte der SÖS und der Linken verweigerten ihr Ja. Letztere störte, dass die Stadt von ihren Partnern keine Aufstellgebühren kassieren will. Es handle sich um Industrieförderung für Elektroautos, die zwar lokal emissionsfrei fahren, aber alles andere als Klimaschützer seien. Zudem solle die Stadt von den Betreibern verbindliche Gebührensätze für die Laufzeit von zehn bis 15 Jahren sagen lassen.