Die Deutsche Telekom will im Zuge ihres Ausbaus des Mobilfunknetzes einen LTE-Mast im Asemwald aufstellen. Die 5G-Technologie ist bisher nicht geplant.

Asemwald - Die Nachfrage nach mobilem Datenvolumen steigt immer weiter an. Deshalb verdichtet die Deutsche Telekom ihr Mobilfunknetz und plant in diesem Zuge auch einen neuen Mobilfunkmast im Asemwald. Dieser 30 Meter hohe Mast soll die Wohnstadt und die angrenzenden Verbindungsstraßen mit den Mobilfunktechnologien 2G und 4G versorgen.

 

„Ich bin entsetzt“, sagt Bezirksbeirat Thilo Reith (FDP), als die Deutsche Telekom ihr Vorhaben dem Gremium präsentiert, „5G muss doch jetzt gleich mit geplant und gebaut werden“. Der neue Mast könnte in zwei bis drei Jahren in Betrieb genommen werden. Geplant ist bisher, dass er mit GSM und LTE ausgestattet wird – 5G ist damit nicht möglich. „Das ist nicht super zukunftsfähig, aber LTE ist schon eine wahnsinnige Steigerung zu dem, wie es jetzt dort ist“, sagt Ingo Reinhardt, Kommunalbeauftragter für Mobilfunk der Deutschen Telekom. Das Unternehmen setze zurzeit massiv auf den LTE-Ausbau, um bestehende Lücken zu schließen. „Wenn wir das nicht tun, wird es auch mit 5G nicht vorangehen“, sagt Reinhardt, „LTE bietet das Rückgrat für 5G“.

Mobilfunkmast ist mit drei Antennen ausgestattet

Vor Ort will man den Mast und damit die Verbesserung der mobilen Daten so schnell wie möglich. So bittet der Bezirksbeirat Michael Wörner (CDU) darum, dass der Asemwald eine bevorzugte Priorität im Ausbau des Mobilfunknetzes der Telekom haben soll. „Bitte realisieren Sie das jetzt“, sagt er. Dieser Wunsch wird bei vielen aber begleitet von Bedenken bezüglich der Gesundheit. Ingo Reinhardt erklärt, dass Netzbetreiber für einen neuen Mast immer eine Standortgenehmigung von der Bundesnetzagentur benötigen. So werde sichergestellt, dass alle Grenzwerte und Sicherheitsabstände eingehalten werden. „Natürlich haben wir auch den Kindergarten berücksichtigt“, sagt Reinhardt, „von dem sind wir 280 Meter entfernt und halten damit bei Weitem die Grenzwerte ein“. Außerdem hätten Endgeräte wie Smartphones 100- bis 1000-mal mehr Emissionen als die Anlage des Netzbetreibers. Je näher ein Endgerät am Funkmast ist, desto kleiner werde diese Emission.

Der Mobilfunkmast soll in der Nähe des Tennisplatzes in Richtung Birkach aufgestellt werden. Er ist mit drei Antennen ausgestattet, die jeweils eine bestimmte Anzahl an Megabit in verschiedene Richtungen abgeben. „Deshalb ist es wichtig, den Mast zentral im Versorgungsgebiet zu platzieren“, sagt Ingo Reinhardt. Denn sonst kann es sein, dass nur ein Teil der Antennen wirklich nützlich ist. „Der Standort ist nicht der optimalste“, sagt Reinhardt, „ein Mast auf einem der Gebäude wäre besser“. Das sei von Asemwäldlern aber abgelehnt worden – zumindest liegt der Stadt offenbar ein solches Schreiben vor. Andreas Behrendt, Vorsitzender des Verwaltungsbeirats im Asemwald, weiß davon nichts. „Vielleicht können wir noch mal darüber reden, ob wir auf dem Dach doch etwas machen können“, meint er und zeigt sich angetan von der Idee.

Kosten liegen bei 300 000 Euro

Den Mobilfunkmast können auch andere Netzbetreiber mitnutzen. Bei jedem Konkurrenten, der dazukommt, ist eine neue Standortbescheinigung der Bundesnetzagentur notwendig. So wird sichergestellt, dass der Standort auch mit der höheren Auslastung keine Gefahr für die Gesundheit der Anwohner im Umfeld darstellt. Eine neue Bescheinigung muss auch her, wenn die Telekom ihren Mast auf 5G aufrüsten will. „Bei einem frei stehenden Mast dürfte das kein Problem sein“, sagt Reinhardt, „bei Dachstandorten kann es sein, dass nicht viele andere Anbieter den Mast mitnutzen können“. In der jüngsten Sitzung stimmte der Bezirksbeirat Plieningen und Birkach mit einer Gegenstimme für das Vorhaben der Telekom. Ob der Mast neben dem Tennisplatz oder auf dem Dach eines Gebäudes gebaut wird, ist noch unklar. Der Mobilfunkmast kostet das Unternehmen rund 300 000 Euro.