Der Standort Esslingen gewinnt für die Netze BW an Bedeutung. Der Energieversorger baut an der Kurt-Schumacher-Straße ein neues Schulungszentrum für 250 angehende Fachkräfte, eine Leitwarte und ein Parkhaus mit 250 Stellplätzen.

Esslingen - Die Zahlen des Projekts sind beeindruckend: Mehr als 40 Millionen Euro investieren der Energieversorger EnBW und seine Tochter Netze BW in Esslingen, um ein Schulungszentrum für bis zu 250 Fachkräfte, eine neue Leitstelle und ein Parkhaus mit 250 Stellplätzen zu bauen. Am Freitag wurden die Arbeiten an der Kurt-Schumacher-Straße mit einem Spatenstich eingeläutet. Damit griff die Prominenz ein wenig spät zum Grabwerkzeug, denn bereits seit Anfang August röhren auf dem Areal die Baumaschinen.

 

Keine Zukunft in der Landeshauptstadt

Die Netze BW verlässt Stuttgart, wo sie mit ihrem Ausbildungszentrum bisher am Standort Stöckach im Osten beheimatet war. Dieser wird geräumt, ein für den Neubau ins Auge gefasstes und im Besitz der Netze BW befindliches Gelände an der Stuttgarter Talstraße beim Gaskessel konnte unter anderem wegen Artenschutz- und Brandschutzanforderungen nicht schnell genug bereit gestellt werden.

Das Areal in Esslingen zwischen der Kurt-Schumacher- und der Rennstraße – dort ist die Netze BW bereits mit anderen Einrichtungen ansässig – bot sich als Alternative an. Denn es ist ebenfalls im Besitz des Unternehmens. Zudem kehrt der Energieversorger laut dem Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger und dem EnBW-Personalvorstand Bernhard Beck mit dem Umzug eigentlich zu seinen Wurzeln zurück. Schließlich hatte bereits im Jahr 1904 mit der „Neckarwerke Elektrizitätsversorgungs AG“ ein Vorgängerunternehmen seinen Firmensitz in Esslingen eingerichtet. Außerdem sind sich Jürgen Zieger und Bernhard Beck darin einig, dass die Entscheidung für Esslingen ein starkes Signal für diesen Standort sei.

Der Rathauschef freut sich, dass die hohen Investitionen in die Schaffung des Aus- und Weiterbildungszentrums sowie in den zusätzlichen Neubau einer Leitwarte für das Mittelspannungsnetz Esslingen zu einem „zentralen Standort der Stromversorgung in Baden-Württemberg“ machten. Und besonders angetan ist Jürgen Zieger sei er davon, dass dies „qualifizierte und gute Arbeitsplätze“ sichere und neu schaffe.

Ausbildungsstätte für Anlagenmechaniker und Elektroniker

Bernhard Beck bestätigte, dass es der Netzbetreiber mit dem neuen vergrößerten Schulungszentrum für bis zu 250 angehende Anlagenmechaniker und Elektroniker selbst in die Hand nehme, „dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“. In dem Gebäude für die Aus- und Weiterbildung entstehen laut der Netze BW 6300 Quadratmeter Nutzfläche für Werkstätten und Schulungsräume. Vom September nächsten Jahres an soll es genutzt werden.