Mit seiner Künstleraktion hat Shahak Shapira die Selfie-Generation bloßgestellt. Jetzt diskutiert das Netz: Sind Selfies am Holocaust-Mahnmal geschmacklos oder sogar notwendig?

Stuttgart - Sie springen, tanzen oder posen – inmitten des Holocaust-Denkmals in Berlin. Immer wieder machen Touristen Selfies an dem Erinnerungsort und stellen ihre Schnappschüsse stolz ins Netz. Der jüdische Satiriker Shahak Shapira hat mit seinem jüngsten Online-Projekt eben diese Selfies gesammelt und mit dem Bildmaterial aus Vernichtungslagern kombiniert. Damit hat der Künstler wohl einen Nerv getroffen, denn auf Facebook und Twitter teilt sich die Meinung der Nutzer, einige sind sogar empört.

 

Mit seiner Aktion hat Shapira für viel Aufsehen gesorgt:

Viele befürworten das Projekt.

Andere werfen Shapria vor, die Bilder des Holocaust zu missbrauchen und sich als Moralapostel aufzuspielen.

Andere erinnern an das Interview mit Mahnmal-Architekt Peter Eisemann, für den das Denkmal kein heiliger Ort ist.

2010 ging das Video „I Will Survive Auschwitz“ um die Welt und polarisiert ähnlich wie Shapiras Aktion: