Neu-Stadtrat Horst Duda liegen insbesondere die Themen Schule und Sport in Leinfelden-Echterdingen am Herzen.

Leinfelden-Echterdingen - Erst einmal hat Horst Duda schon geschluckt, als Ilona Koch ihn im Frühjahr des vergangenen Jahres angerufen hat. Die Vorsitzende der CDU-Fraktion wollte ihn informieren, dass der langjährige CDU-Stadtrat Klaus Machanek sein Amt niederlegen wird. Und sie fragte Duda, ob er nachrücken wolle.

 

Der 56-Jährige hat kurz gezögert. Schließlich ist er als Wirtschaftsingenieur bei der Firma Bosch in Feuerbach gut ausgelastet. Zudem hat er als Vorsitzender des TV Echterdingen jede Menge zu tun. Der Verein bereitet gerade sein 125-Jahr-Jubiläum vor. Außerdem ist er auch noch Vorsitzender des Vereins der Freunde der Immanuel-Kant-Realschule (IKR) in Leinfelden.

Dann aber war schnell klar, dass er sich verpflichtet fühlt, das Mandat anzunehmen. „Sonst hätte ich mich erst gar nicht aufstellen lassen dürfen“, sagt er. Duda hat sich entschieden, ein weiteres Ehrenamt zu übernehmen – auch wenn ihn viele Stadtrat-Kollegen gewarnt haben, dass das politische Amt sehr zeitintensiv ist. „Meine Frau war auch einverstanden“, sagt er. Sie will ihn unterstützen. Und die drei erwachsenen Söhne brauchen ihn nicht mehr so regelmäßig wie früher.

Schule und Sport, das sind die beiden Themenfelder, in denen der Neu-Stadtrat sich besonders engagierten will. In Sachen Sport werde in Leinfelden-Echterdingen bereits sehr viel unternommen. „Gibt es aber noch mehr Zuzug in die Große Kreisstadt, dann könnte es mittelfristig zu Engpässen bei den Hallenkapazitäten kommen“, sagt Duda.

Als Vorsitzender des IKR-Fördervereins liegt dem Christdemokraten freilich auch die Realschule am Herzen. „Diese Schulart braucht Unterstützung“, sagt er. Denn die Tendenz gehe allgemein in Richtung Gemeinschaftsschule. Die neue Schulform müsse ihren Erfolg allerdings noch beweisen. Zur Erinnerung: In Leinfelden-Echterdingen gibt es bisher keine Gemeinschaftsschule. Die Ludwig-Uhland-Schule wollte sich in diese Richtung entwickeln. Der Gemeinderat hatte sich aber mehrheitlich gegen diese Pläne ausgesprochen.

Horst Duda arbeitet sich gerade durch drei Stapel an Unterlagen, um sich auf sein neues Ehrenamt vorzubereiten. Er war auch schon bei der jüngsten Klausurtagung des Gemeinderates dabei, um die Themen, die anstehen, kennen zu lernen. „Das war sehr gut“, sagt er. Bei der Tagung ging es laut Duda insbesondere um den Haushalt der Großen Kreisstadt und damit auch um die geplante Erhöhung der Gewerbesteuer. Dazu sagt er: „Die Diskussion ist auch innerhalb unserer Fraktion noch offen.“ Aber auch: „Wenn die Bürger bei der Grundsteuer mehr bezahlen müssen, dann ist es nur logisch, wenn man auch an die Gewerbesteuer rangeht.“

Der Neu-Stadtrat vertritt die Bürger mit Sitz und Stimme vor allem im Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss. Der Sitzungsmarathon hat für ihn aber dennoch bereits gestern Abend im Technischen Ausschuss begonnen. Dort ist er für Hans-Werner Engel eingesprungen. Anfang Oktober wird Duda gemeinsam mit Oberbürgermeister Roland Klenk in die ukrainische Partnerstadt Poltawa reisen. „Um sich ein Bild von dem Leben der Menschen dort zu machen“, sagt er.

Selbst stammt er aus Oberschlesien. Duda hat lange Zeit in Leverkusen gelebt. 1986 zog es ihn nach seinem Studium nach Leinfelden-Echterdingen. Seit Mitte der 1980er Jahre arbeitet er auch bei Bosch. Er hat über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich in Sportgruppen seines Arbeitgebers gewirkt. Er hat dort Fußball gespielt und zwölf Jahre lang die Segelgruppe wie einen Verein betrieben.

Duda lebt mit seiner Familie in Echterdingen. Er fährt in seiner Freizeit gerne Motorrad, am liebsten gemeinsam mit seinen Söhnen. Und er geht Segeln auf dem Bodensee. Sein Arbeitgeber hat dort Boote. Wie viel Zeit für diese Hobbys noch bleiben werden, ist freilich noch offen.