Der kleinste Ditzinger Stadtteil feiert die Neuauflage eines Festes, das vor vier Jahren erstmals gefeiert wurde. Und doch knüpft die Veranstaltung auch an eine alte Tradition an.

Ditzingen - Was am Ende geblieben ist, sind die Sommernächte. Als die Schöckinger im Jahr 2014 ihre 1200 Jahr-Feier hatten, hatten sie erstmals zu den Sommernächten eingeladen. Nun, vier Jahre später, gibt es eine Neuauflage der Veranstaltung, die einen anderen Charakter als das traditionelle Dorffest hat. Dieses soll es laut dem Ortsvorsteher Michael Schmid weiterhin geben. Eine Konkurrenz entstünde nicht, denn die Sommernächte seien völlig anders: Eine andere Musik wird geboten, und gefeiert wird nicht im Ort, sondern auf dem Freizeitgelände im Grünen. „Man geht nicht nur spontan, sondern auch bewusst hin, um in gemütlicher Atmosphäre Musik zu hören.“

 

Entspannter Start in die Ferien

Entsprechend entspannt ist auch das Programm am Eröffnungstag, also am Donnerstag. Zunächst wird die für rund 14 000 Euro modernisierte und erweiterte BMX-Bahn offiziell eröffnet. Vor einem Jahr waren die Jugendlichen auf Schmid zugekommen mit ihrem Wunsch, einen so genannten Dirtpark nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche attraktiv zu gestalten. Mit der Stadt und der Sportvereinigung Hirschlanden-Schöckingen setzten Jugendliche aus ganz Ditzingen ihren Wunsch um. 800 Stunden hätten die Ehrenamtlichen geleistet, erzählt Schmid, der den Jugendlichen dafür großen Respekt zollt. Sie hätten keine Bedien-Mich-Mentalität an den Tag gelegt, sondern seien durchgehend bereit gewesen, sich einzubringen. Der Jugendgemeinderat stiftete aus seinem Budget zudem einen Bauwagen für die Unterbringung aller für die Bahn nötigen Pflegeutensilien.

Am Eröffnungsabend steigt auch die Sunset Party des Jugendgemeinderats. Das Gremium sei gefragt worden, ob es sich am Programm beteiligen wollte, erzählt Kristina Steiger. Sie ist bei der Stadt für das Gremium verantwortlich. Das habe sich gut mit den Überlegungen des Jugendgemeinderats getroffen, der ohnehin überlegte, eine Veranstaltung unter freiem Himmel zu machen. Dass ihre Sunset Party auf den ersten Ferientag fällt, ist sowohl Steiger als auch Schmid bewusst. Erinnerungen an alkoholgeschwängerte Zeiten, in den die traditionelle School’s Out Party Jahr für Jahr immer weiter aus dem Ruder lief, machen sich bei beiden aber nicht breit. „Das passt als Schulabschluss“, ist sich Schmid sicher. „Bei Veranstaltungen weiß man nicht, was auf einen zukommt“, sagt er zwar. Aber dafür sei ein Sicherheitsdienst im Einsatz.

Angebot ohne Eintritt

Alle Programmpunkte des Fests kosten keinen Eintritt. Das gilt für die vier jungen Schöckinger Musiker, die am Freitagabend gemeinsam Premiere feiern ebenso wie für die Schwabenrocker Wendrsonn, die am Freitagabend in den 1800 Einwohner zählenden Ortsteil kommen. Vor vier Jahren, beim Jubiläum, hatte Max Giesinger in dem kleinsten Ditzinger Stadtteil gespielt. Damals habe er vor 300 bis 400 Zuhörern gespielt, erinnert sich Schmid. Das wäre heute wohl dank seiner Popularität anders. Damals wie heute ist das Kulturprogramm in Zusammenarbeit mit der Stadt entstanden. Über deren Großzügigkeit, bei freiem Eintritt feiern zu dürfen, freut sich Schmid. „Das gibt dem Fest eine ganz andere Atmosphäre.“