An der Botnanger Himmerreichstraße 40/2 ist ein Kita-Neubau geplant. Er soll im kommenden Jahr fertig sein.
Botnang - Wer in Botnang lebt und einen Betreuungsplatz für sein Kind sucht, kann mitunter leer ausgehen. Nur jedes zweite Mädchen und jeder zweite Bube bis zu sechs Jahren kann momentan auf einen Betreuungsplatz zurückgreifen. Verwaltung und Gemeinderat wissen um die schlechte Versorgung in Botnang und können zumindest an der Himmerreichstraße 40/2 schneller als zunächst erwartet mit dem Bau einer weiteren Kindertagesstätte beginnen.
Noch im Mai vergangenen Jahres ging die Stadtverwaltung davon aus, dass der zweistöckige Neubau frühestens 2015 bezugsfertig sein würde. „Mittlerweile hoffen wir, noch für Dezember dieses Jahres den Baubeschluss zu bekommen. Dann könnten wir Ende 2013 schon Einweihung feiern“, sagt Thomas Zügel.
Für den Leiter des Amtes für Liegenschaften und Wohnen bedeutet der enge Zeitplan aber auch, schneller eine Lösung für die Pfadfinder vom Stamm der Feuerreiter finden zu müssen. Sie sind in der Himmerreichstraße 40/2 die einzigen Mieter und verlieren durch den Abriss des Gebäudes ihre Räumlichkeiten. Im September soll der Umzug des Vereins über die Bühne gegangen sein. „Wir werden den Pfadfindern ein konkretes Angebot unterbreiten. Momentan ist es aber noch zu früh, um Genaueres sagen zu können“, sagt Zügel.
Pfadfinder haben weder Heizung noch Wasser
Botnangs Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle geht davon aus, dass es wohl auf das Bürgerhaus hinausläuft – als Interimslösung. Denn eigentlich sollten die Pfadfinder im Haus der Jugend unterkommen, das planerisch allerdings noch in den Kinderschuhen steckt. Pfadfinder Michael Lohfink weiß noch nicht, ob er sich freuen soll: „Offiziell hat mir noch niemand mitgeteilt, dass wir schon im September umgezogen sein müssen. Deshalb weiß ich auch noch gar nicht, wie es mit uns weitergeht.“ Auf der einen Seite ist Lohfink froh, die Himmerreichstraße 40/2 verlassen zu können. Seit Jahren müssen die Pfadfinder vom Stamm der Feuerreiter ohne Heizung und nach einem Rohrbruch vor knapp zwei Jahren auch ohne Wasseranschluss auskommen. Doch zumindest besteht auf dem Gelände die Möglichkeit, dass die Pfadfinder ihr Material lagern können. Im Bürgerhaus wäre das sicherlich nicht möglich.
„Schön ist aber, dass sich etwas tut. Das muss es aber auch, denn unser Verein steht und fällt mit seinen Räumlichkeiten. Hier können wir auf Dauer nicht weitermachen“, sagt Lohfink. Der Stamm der Feuerreiter habe momentan nur noch rund 30 Mitglieder. Vor allem Kinder zwischen fünf und zehn Jahren brauche der Verein, damit er auch in Zukunft eine Perspektive habe. Doch mit den Räumen an der Himmerreichstraße sei der Stamm nicht attraktiv genug, um neue Pfadfinder zu gewinnen. Der Umzug könne also eine Verbesserung bringen.
Eltern sollen an der Sporthalle parken
Für Eltern, die auf der Suche nach einem Betreuungsplatz für ihre Kinder sind, stellen die Pläne an der Himmerreichstraße sicherlich eine Verbesserung dar. 60 Kinder im Alter bis zu sechs Jahren können in insgesamt vier neuen Gruppen aufgenommen werden. Der zweistöckige Neubau mit Atrium soll 2,85 Millionen Euro kosten.
„Ich frage mich nur, wie die Zufahrt für Feuerwehr und Anliefer-Verkehr zum neuen Gebäude geregelt wird“, sagt Wolfgang Stierle. Man habe das bedacht, erklärt Alexander Hofmann vom Hochbauamt. „Die Kindertagesstätte wird zukünftig über die Kauffmannstraße erschlossen. Da sehe ich bislang keine Probleme“, sagt Hofmann. Klar sei aber auch, dass die direkte Anfahrt für die Eltern nicht möglich sei. Sie müssten einen fünfminütigen Fußweg von den Parkplätzen bei der Sporthalle an der Endhaltestelle in Kauf nehmen.