Seit zwei Jahren wird darüber gestritten, jetzt darf gebaut werden: Die Kosten für das in der Ludwigsburger Oststadt geplante Projekt wurden von 32 Millionen auf 25 Millionen Euro zurechtgestutzt.

Ludwigsburg - Die Stadt Ludwigsburg und die Magie der Zahlen: Seit zwei Jahren wird im Gemeinderat über den Neubau einer Grundschule am Fuchshof gestritten. Das Hin und Her dieser Debatte und das dahinter versteckte Dilemma lässt sich am Besten mit der Ziffernfolge 10 – 32 – 25 veranschaulichen. Als diesen Sommer die Kalkulation für den Schulneubau vorgestellt wurde, gingen die Planer von 32 Millionen Euro Baukosten aus. Der Aufschrei im Gemeinderat war groß, das Konzept wurde abgelehnt. Nun hat die Verwaltung eine Version mit abgespecktem Raumprogramm vorgelegt. Sie soll 25 Millionen Euro kosten. Diesmal stimmten die Räte mehrheitlich zu – obwohl auch diese Summe die zu Beginn der Debatte gehandelte Kostenschätzung von 10 Millionen Euro um das zweieinhalbfache überschreitet.

 

Vom Controller abgesegnet

Einzig Reinhardt Weiß blieb skeptisch. „Mit dieser Lösung ist keiner richtig zufrieden“, sagte der Fraktionschef der Freien Wähler. „Und wo ist die Kosteneinsparung, wenn wir noch immer von 25 Millionen Euro sprechen?“ Maik Stefan Braumann (CDU) freute sich über die „Kostendämpfung“, wünschte sich aber noch weitergehende Einsparungen. „Warum nicht gleich so“, meinte Johann Heer (FDP). Im Nachgang habe der Fachbereich Hochbau doch noch gezeigt, dass das Konzept optimiert werden konnte.

„Von Optimierung würde ich da nicht reden“, sagte Elfriede Steinwand (Grüne), „sondern eher von Reduzierung.“ Aber da das Programm in seiner abgespeckten Version schon von der Aufsichtsbehörde und von einem Controller abgesegnet worden sei, müsse man sich wohl damit abfinden. Hubertus von Stackelberg (SPD) wiederum fand es gut, dass Bewegung in die Sache gekommen ist. In seiner vorherigen Form sei das Projekt einfach zu teuer gekommen. Die Devise müsse lauten: „Das Nötigste möglichst gut bauen.“

Funktions- und förderfähig

Zuvor hatte Gabriele Barnert vom Fachbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft aufgezählt, was alles entfällt oder verkleinert wurde: Unter anderem müssen Besprechungsräume und ein Inklusionsraum schrumpfen, der Eingangsbereich wird kleiner, eine zentrale Achse soll ganz entfallen und auch auf Lagerflächen verzichtet werden. „Das ist nicht optimal, aber die Funktionsfähigkeit ist erhalten.“

Das hat auch ein Vertreter der Schulaufsichtsbehörde bestätigt. Zwar sei allen die Ursprungsversion lieber gewesen, aber in der neuen werde das Raumprogramm zumindest nicht unterschritten. Die Stadt könne auch in dieser Form auf Zuschüsse des Landes hoffen. Die neue Grundschule soll Platz für mehr als 600 Schüler bieten und im Schuljahr 2020/21 öffnen.