Neubau in Sindelfingen Gemeinderat ebnet Sprachheilschule den Weg
Der Sindelfinger Bildungsausschuss votiert einstimmig für den Neubau auf dem Goldberg. Damit rückt der Abriss der Versöhnungskirche ein bisschen näher.
Der Sindelfinger Bildungsausschuss votiert einstimmig für den Neubau auf dem Goldberg. Damit rückt der Abriss der Versöhnungskirche ein bisschen näher.
Einstimmig hat der Ausschuss für Bildung und Betreuung des Gemeinderats Sindelfingen am Mittwochnachmittag dafür votiert, den Bebauungsplan auf dem Goldberg zu ändern und damit den Weg frei zu machen für die dort geplante Sprachheilschule des Landkreises. „Es ist kein schöner Anlass, dass die Kirche ihre Grundstücke an den Markt bringt, aber auf der anderen Seite positiv, dass der Landkreis sein Schulangebot erweitern will“, erklärte Erster Bürgermeister Christian Gangl.
Der Hintergrund ist, dass sich die evangelische Kirchengemeinde Sindelfingen in den nächsten Jahren von einem Teil ihres Immobilienbestandes trennen oder diesen weiter entwickeln will. Unter anderem geht es dabei um die evangelische Versöhnungskirche auf dem Goldberg. Der Landkreis Böblingen hat Interesse daran, auf dem Grundstück den Neubau einer Sprachheilschule mit Sprachheilkindergarten zu realisieren. Vor allem auch deshalb, weil der Landkreis am bisherigen Standort im Bereich Sommerhofen neben der Sprachheilschule mit der Bodelschwingh- und der Winterhaldenschule noch zwei weitere sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren betreibt, denen nach einem Umzug der Sprachheilschule der dringend benötigte Platz für deren Erweiterung zur Verfügung stehen würde. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Bildungslandschaft in Sindelfingen“, formulierte SPD-Gemeinderätin Sarah Kupke.
Zustimmung gab es auch aus allen anderen Fraktionen. Für die Grünen lobte Sabine Mundle die gute Busanbindung und Erreichbarkeit durch den ÖPNV am neuen Standort. „Der Bedarf ist am Steigen. Gut dass wir etwas tun“, sagte Maximilian Reinhardt von der FDP und gab damit den allgemeinen Tenor wieder. Von einer „sinnvollen Nachnutzung im innerstädtischen Bereich“, sprach AfD-Rat Andreas Schaab in Bezug auf das durch den schon länger geplanten Abriss der Versöhnungskirche frei werdende Grundstück.
Weil das Vorhaben des Landkreises, die Synergieeffekte bestehender Einrichtungen zu nutzen und dort eine Sprachheilschule zu errichten, mit dem bestehenden Bebauungsplan aus den 1960er-Jahren nicht umsetzbar ist, kommen die Stadt Sindelfingen, die das Vorhaben grundsätzlich begrüßt, sowie der Gemeinderat ins Spiel. Einstimmig empfiehlt der Ausschuss für Bildung und Betreuung die Umwandlung der fraglichen Fläche in eine für Gemeinbedarf und macht so den Weg für die Sprachheilschule frei.
Zur Anwendung kommen soll zudem das beschleunigte Verfahren nach § 13a Baugesetzbuch. Zustimmen müssen außerdem am 3. April der Technik- und Umweltausschuss und am 8. April der gesamte Sindelfinger Gemeinderat.
Noch in diesem Jahr soll so das notwendige Baurecht geschaffen werden. „Das hängt davon ab, wie sich Kirche und Landkreis einigen, da sind wir nicht dabei“, gab es von Verwaltungsseite dagegen keine Aussagen zum weiteren Zeitplan. Den ebenfalls vorgebrachten Wunsch nach Bürger- und Anliegerinformationsveranstaltungen will Bürgermeister Christian Gangl gerne an den Landkreis weitergeben.